FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt geht es am Montagmittag nach oben. Für wieder etwas mehr Zuversicht sorgt dabei der zweite Blick auf die Rede von Federal-Reserve-Chairman Ben Bernanke vom Freitag. "Er glaubt nicht nur, dass die US-Wirtschaft aktuell keinen neuen Stimulus braucht, sondern dass die weltgrößte Ökonomie im zweiten Halbjahr sogar wieder wachsen wird. Wer hätte das im Vorfeld gedacht?", sagt ein Händler. Bis 12.45 Uhr steigt der DAX um 1,4% oder 77 auf 5.614 Punkte.

Charttechnisch liegen die nächsten Widerstände für den Leitindex um 5.800 Punkte, Unterstützung findet sich um 5.500 Punkte. In der zweiten Reihe legt der MDAX um 1,9% oder 165 auf 8.794 Punkte zu, der TecDAX rückt um 1,2% oder 8 auf 723 Punkte vor. Allerdings resultieren die Kursgewinne Börsianern zufolge in erster Linie aus Short-Eindeckungen. Long-Only-Investoren blieben angesichts der im weiteren Verlauf der Woche erwarteten wichtigen makroökonomischen Kennziffern weiter an der Seitenlinie. "Noch dazu zeigt sich das altbekannte Bild: Runter mit hohen und rauf mit niedrigen Umsätzen", so ein Marktteilnehmer.

Neben der anhaltenden Konjunkturskepsis sorgt auch der Feiertag in Großbritannien für ein überschaubares Orderaufkommen. Konjunkturdaten aus der allerersten Reihe sind für den Nachmittag weder aus Europa noch aus den USA avisiert, neue Impulse könnten allerdings vom Handelsbeginn an Wall Street ausgehen. "Aus eigener Kraft kann der deutsche Aktienmarkt zunächst einmal nicht weiter zulegen", erklärt ein Händler.

Weit oben auf den Einkaufszetteln der Anleger stehen die Versicherungswerte. Hurrikan "Irene" hat sich am Wochenende gnädig gezeigt und New York mit einem "blauen Auge" davon kommen lassen. Munich Re ziehen um 3,1% auf 88,40 EUR an, für Hannover Rück geht es um 2,9% auf 31,82 EUR nach oben. Allianz steigen um 2,2% auf 67,60 EUR.

adidas legen um 2,5% auf 47,13 EUR zu. Im Interview mit dem "Wall Street Journal" und Dow Jones Newswires zeigte sich der Chef des Sportartikelherstellers, Herbert Hainer, zuversichtlich, die mittelfristigen Finanzziele zu erreichen und dem US-Rivalen Nike ein Stück näher zu kommen. K+S verteuern sich um 4,1% auf 45,98 EUR, auch andere Düngemittelhersteller entwickeln sich überdurchschnittlich, in Oslo etwa steigen Yara um 4,0% auf 284,00 NOK.

In der zweiten Reihe ziehen ProSiebenSat.1 um 4,7% auf 12,37 EUR an. Die Fernsehsendergruppe will bis zu 2,5 Mio eigene Vorzugsaktien erwerben. Das entspricht rund 2,3% des gesamten Vorzugskapitals oder 1,15% des Grundkapitals. Die Anteilscheine sollen in einem Vergütungsprogramm für leitende Mitarbeiter eingesetzt werden.

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