FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag sehr schwach, aber deutlich über Tagestief geschlossen. Nach Erreichen eines neuen Jahrestiefs am Vormittag erholten sich die Kurse dank steigender US-Börsen am Nachmittag. Da die Amerikaner ihre Gewinne im frühen Geschäft aber nicht halten konnten, fiel auch der DAX wieder zurück. "Der Markt ist nun ganz auf das Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole in der kommenden Woche und eine mögliche weitere Runde quantitativer Lockerung (QE3) fokussiert", meinte ein Händler.

Der DAX verlor 2,2% oder 123 auf 5.480 Punkte. Das Tagestief hatte bei 5.349 gelegen. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 325,1 (Vortag: 326,0) Mio Aktien. Wie am Vortag war es der Gift-Cocktail aus Staatsschuldenkrisen und der Furcht vor einem Abrutschen der Weltwirtschaft in eine Rezession, der belastete. Der kleine Verfalltag an den internationalen Terminbörsen spielte nur eine untergeordnete Rolle. Er sei bereits am Donnerstag durch den DAX-Einbruch abgearbeitet worden, merkte ein Händler an.

Zyklische Werte und Finanztitel erlitten erneut Abgaben. Allianz sanken um 4,1% auf 68,80 EUR, während BASF um 3,8% auf 48,60 EUR fielen. Die schon am Vortag gerupfte Aktie der Commerzbank konnte sich dem Abwärtssog mit plus 0,4% auf 1,91 EUR entziehen. Ein zuversichtlicher Kommentar von Goldman Sachs zum Automobilsektor half nichts. Die Analysten hatten VW und BMW auf ihrer "Conviction Buy List" bestätigt. Daimler wurde hochgestuft auf "Buy" von "Neutral". Trotzdem verloren die Aktien zwischen 2,6% und 3,4%.

Technologiewerte profitierten von der milliardenschwere Übernahme von Autonomy durch Hewlett-Packard (H-P). Mit einem Preis vom 34-Fachen des Kurs-Gewinn-Verhältnisses für 2011 sei die britische Softwareschmiede kein Schnäppchen, kommentierte ein Analyst die Transaktion. SAP schlossen unverändert, während Infineon um 1% auf 5,56 EUR steigen. Software AG zogen sogar um 5,8% auf 28,10 EUR an.

Bei Dialog Semiconductor, die um 7,8% auf 12,55 EUR anzogen, entsannen sich Marktteilnehnmer der soliden Zweitquartalsergebnisse und des viel versprechenden Ausblicks auf das dritte Quartal.

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