Alt 17.08.11, 21:07
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwächer - Markt auf Richtungssuche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem richtungslosen Geschäft schwächer geschlossen. Im Tagesverlauf pendelte der DAX zwischen 5.870 und 6.018 Punkten, ohne eine klare Tendenz herauszubilden. Markteilnehmer sprachen von einem abwartenden Geschäft. "Belastend haben der ergebnislose Ausgang des Treffens zwischen Merkel und Sarkozy sowie anhaltende Konjunktursorgen gewirkt", sagte ein Händler. Euro-Bonds wird es zunächst nicht geben, auch der Rettungsschirm EFSF wird nicht aufgestockt.

Die Vorschläge seien mehr oder weniger ein Fahrplan für die kommenden drei Jahre, in denen die Euro-Peripherie ihre Hausaufgaben mache und die Bundeskanzlerin irgendwann die Idee von Euro-Bonds zu Hause besser verkaufen könne, merkte ein anderer Händler an. Unterstützung sei dagegen vom Anstieg des Euro gegen den Dollar ausgegangen - die Entwicklung des Währungspaars gilt als wichtiges Risikobarometer. Der DAX verlor 0,8% oder 46 auf 5.949 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 161,3 (Vortag: 166,1) Mio Aktien.

Die Kursveränderungen hielten sich bei den meisten Werten in Grenzen. Eine Ausnahme bildeten Deutsche Börse mit einem Minus von 5% auf 41,10 EUR. Die überraschende Ankündigung einer Finanztransaktionssteuer auf dem Merkel/Sarkozy-Treffen setzte dem Börsenbetreiber zu. Auch Bankenwerte mussten Einbußen hinnehmen. Für Commerzbank ging es um 5,2% auf 2,12 EUR abwärts.

Technologiewerte wurden von dem schwachen Ausblick belastet, den Dell am Vortag nach US-Börsenschluss geboten hatte. Der Computerhersteller hatte mitgeteilt, im dritten Quartal nur noch mit einem unveränderten Umsatz zu rechnen, während Analysten von einem weiteren Anstieg ausgegangen waren. Infineon gaben um 3,9% auf 5,82 EUR nach, SAP fielen um 2,2% auf 36,39 EUR.

RWE stiegen dagegen um 1,1% auf 27,63 EUR. Der Versorger will sich von regionalen Beteiligungen trennen. Auch sonst hielt der Trend zu defensiven Werten an: Fresenius legten um 2,9% auf 70,81 EUR zu und Merck KGaA um 0,2% auf 65,15 EUR.

Auch Hochtief waren gefragt, nachdem die Geschäftszahlen überraschend gut ausgefallen waren. "Der neue CEO führt sich damit gut ein", sagte ein Händler. Das immer noch positive Vorsteuerergebnis habe überrascht. Angesichts von bekannten Belastungen durch die Australien-Tochter Leighton habe der Markt mit einem leichten Minus im zweiten Quartal gerechnet. Die Aktie gewann 1,7% auf 50,10 EUR. Heidelberger Druck litten dagegen unter einer Verkaufsempfehlung der UBS und fielen um 8,9% auf 1,51 EUR.

Aixtron gingen nach einer Abstufung durch die Deutsche Bank um 11,4% auf 15,45 EUR in die Knie. Die jüngsten Marktverwerfungen könnten die Expansionspläne behindern, meinten die Analysten.

DJG/mif/cln

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