Alt 16.08.11, 09:18
Standard XETRA-START/Schwache dt. BIP-Daten drücken DAX unter 6.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt gibt am Dienstag im frühen Geschäft stärker nach. Enttäuschende Daten zur deutschen Wirtschaftsentwicklung haben den DAX unter 6.000 Punkte gedrückt. Gegen 9.40 Uhr MESZ fällt der DAX um 1,8% oder 111 auf 5.911 Punkte. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal lediglich um 0,1% gewachsen, und die Zahlen zum ersten Quartal wurden nach unten revidiert. Für die kommenden Monate sieht es nicht gut aus. "Der Ausblick hat sich deutlich abgekühlt, wobei vor allem die Schuldenkrise belastet", so ein Volkswirt. Zudem war Anstieg der Einzelhandelsumsätze aus Deutschland im Juni weniger stark als zunächst angenommen.

Ein erneuter Einbruch sei aber unwahrscheinlich, sagt ein Händler. Der anstehende Verfall mit dem hohen offenen Put-Interesse auf der 6.700er Marke sollte für weitere Anläufe nach oben sorgen. "Gewinnmitnahmen könnten den DAX an die 5.900 zurück führen - die Chance auf einen stabilen Markt und anschließend wieder steigende Kurse ist jedoch vorhanden", meint ein technischer Analyst.

Das Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Präsidenten Sarkozy am Nachmittag birgt nach Ansicht aus dem Handel Enttäuschungspotenzial. Mit einer richtungsweisenden Ankündigung, wie der Ankündigung von Euro-Bonds, sei nicht zu rechnen. Genau das verlangten aber die Finanzmärkte.

Sowohl Berlin als auch Paris halten sich bedeckt beim Thema Euro-Bonds. Beide Länder fürchten steigende Zinsen, falls Anleihen in der Eurozone in der Zukunft gemeinschaftlich garantiert werden sollten. Damit steigt der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), weiter stabilisierend in der Peripherie der Eurozone einzugreifen. Wie am Vortag bekannt wurde, hat die EZB in der Vorwoche im Rekordvolumen von 22 Mrd EUR Anleihen gekauft. Am Nachmittag stehen zahlreiche US-Konjunkturdaten auf der Agenda, darunter Angaben zur Industrieproduktion und neue Immobiliendaten.

Zyklische Werte, die sich in der Vorwoche von den Tiefstständen wieder deutlich erholt haben, gehören zu den Verlierern. So büßen BASF 2,5% auf 52,94 EUR ein BMW 3% auf 57,55 EUR. Die Aktien der Versorger profitieren dagegen von einer Hochstufung auf "Buy" durch Goldman Sachs. RWE geben lediglich um 0,7% auf 27,94 EUR nach, während E.ON um 0,5% auf 15,33 EUR anziehen.

Positiv beurteilen Marktteilnehmer die Zahlen von Deutsche Wohnen. Sie verweisen darauf, dass der Konzern die Jahresprognose erhöht hat. Allerdings verweist ein Analyst darauf, dass die Bewertung nicht sonderlich attraktiv sei. Die Aktie gibt um 1,6% auf 10,17 EUR nach.

Auch von United Internet gibt es gute Nachrichten. Positiv wertet Heike Pauls von der Commerzbank die um 20% auf 840.000 Neukunden erhöhte Prognose für das laufende Jahr. Ansonsten sei das Zahlenwerk des Unternehmens "gut, aber nicht spektakulär". Die Aktie verliert 2,9% auf 12,38 EUR.

DJG/mif/ros

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