Alt 27.07.11, 23:57
Standard Wall Street setzt Talfahrt fort - DJIA verliert 200 Punkte
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NEW YORK (Dow Jones) Die Endlosdebatte um eine Anhebung der US-Schuldenobergrenze und damit drohende Zahlungsunfähigkeit und Bonitätsabstufungen haben auch am Mittwoch schwer auf den Aktienkursen an Wall Street gelastet. Der Dow Jones Index ging den vierten Handelstag in Folge mit einem Minus aus dem Tag, wobei sich das Minus im späten Geschäft ohne neue Nachrichten noch einmal ausgeweitet hatte. Diesmal verlor der Index 1,6% bzw 199 Punkte auf 12.303 und schloss nur knapp über dem Tagestief.

Für den S&P-500 ging es um 2% bzw 27 Punkte abwärts auf 1.305 und der Nasdaq-Composite gab gar um 2,6% bzw 75 Zähler auf 2.765 nach. Umgesetzt wurden 1,1 (Dienstag 0,84) Mrd Aktien, wobei die Kursverlierer die -gewinner mit 2.827 zu 260 deutlich übertrafen. Unverändert gingen 57 Titel aus dem Tag.

"Die Angst ist da", sagte eine Expertin von Mogavero Lee. "Jeder behauptet, es wird keinen Zahlungsausfall geben, aber Tag für Tag kommen wir nicht weiter. Was vor einem Monat noch völlig ausgeschlossen schien, scheint inzwischen denkbar". Ein weiterer Teilnehmer sprach von Frustration im Handel und der Befürchtung, dass ein womöglich in letzter Minute geschnürtes Kompromisspaket "lausig" ausfallen könnte. "Das ist die Angst, die derzeit herrscht. Niemand will unsere Politiker wie Kinder agieren sehen, aber das ist es, was wir erleben", ergänzte er.

Für Kaufzurückhaltung sorgten zudem die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter für die US-Industrie, die im Juni überraschend um 2,1% geschrumpft sind. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,4% gerechnet. Auch die in Europa wieder auflebenden Sorgen bezüglich der Schuldenkrise in den Peripheriestaaten der Eurozone hätten die Stimmung belastet, hieß es.

Keine Impulse gingen vom Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank aus. Demnach haben Unternehmen in mehr als der Hälfte der zwölf Fed-Regionen eine langsamere Zunahme ihrer wirtschaftlichen Aktivität berichtet. Gleichzeitig setzte in vielen der Regionen ein Rückgang des Inflationsdrucks ein.

Angeführt werde die Verliererliste wie schon am Vortag von Technologie- und Industriewerten. So verloren im Dow 3M weitere 2,1%, Caterpillar 3,7%, United Technologies 2,8% und General Electric 2,4%.

Unter den weiteren Einzelwerten stiegen Boeing gegen den Trend um 0,7% auf 70,63 USD. Der Flugzeughersteller hatte nach einem guten zweiten Quartal den Jahresausblick angehoben. Für Dow Chemical ging es um 2,4% nach unten auf 34,99 USD, nachdem der Kurs lange im Plus gelegen hatte. Der Chemiekonzern hat seinen Gewinn im zweiten Quartal vor allem dank höherer Preise und einer weiter anziehenden Nachfrage um 73% gesteigert und die Erwartungen übertroffen.

Amazon zogen um 3,9% an auf 222,52 USD. Das Internet-Kaufhaus hatte mit seinem Quartalsbericht und Unmsatzausblick die Erwartungen des Marktes übertroffen. Amazon meldete einen Nettogewinn von 0,41 USD je Aktie und ein Umsatzplus von 51% auf 9,91 Mrd USD. Analysten hatten lediglich mit 0,35 USD respektive 9,37 Mrd USD gerechnet.

Juniper Networks brechen um 20,9% auf 24,66 USD ein. Der Netzwerkausrüster habe den Markt mit schockierend schwachen Quartalszahlen überrascht und einen enttäuschenden Ausblick abgeliefert, hieß es. Dies habe auch andere Aktien aus diesem Technologiebereich belastet, wie Cisco Systems (-3,7%), Ciena (-10,8%) und JDS Uniphase (-8,1%).

Delta Air Lines rutschten nach einem Gewinneinbruch vor dem Hintergrund gestiegener Treibstoffpreise um 5,1% ab auf 7,61 USD und zogen andere Fluglinientitel mit nach unten. United Continental und AMR Corp verloren 3,7% bzw 0,7%.

DJG/DJN/gos

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July 27, 2011 16:41 ET (20:41 GMT)

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