Alt 12.11.12, 15:46
Standard Gute Handelsbilanz stützt chinesische Aktien
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Chinesische Aktien haben zu Wochenbeginn dank eines überraschend hohen Handelsüberschusses überwiegend fester notiert. Für japanische Aktien ging es dagegen zumeist abwärts. Hier belastet weiter die sogenannte Fiskalklippe in den USA. Auch die schwachen Daten zum japanischen Wirtschaftswachstum waren ein wichtiges Thema. Da die schlechten Zahlen immerhin nicht ganz so düster ausfielen wie von Volkswirten befürchtet, drückten sie die Kurse gegen Handelsschluss zumindest nicht zusätzlich ins Minus.

Der markante Zuwachs beim chinesischen Handelsplus basierte vor allem auf dem Rückgang chinesischer Importe und hier besonders der Kupfereinfuhren. Trotzdem erfreute der Überschuss die Anleger: Die Börse in Hongkong fand einen Boden, nachdem es in der Vorwoche um glatte 3,3 Prozent bergab gegangen war. Zunächst notierte der Hang-Seng-Index weitgehend unverändert und schob sich zum Schluss auf ein Plus von 0,2 Prozent vor. Besonders Papiere von Unternehmen mit starkem Chinahandel profitierten. Für Aktien von Cosco Pacific ging es um 0,8 Prozent und von Li & Fung um 1,1 Prozent aufwärts.

In Schanghai verbesserte sich der Index um 0,5 Prozent. Hier stand neben den genannten Konjunkturdaten weiter der 18. Kongress der Kommunistischen Partei im Vordergrund.

In Japan kamen Wachstumsdaten zum Bruttoinlandsprodukt heraus. Sie wiesen eine reale annualisierte Kontraktion von 3,5 Prozent in den drei Monaten von Juli bis September im Quartalsvergleich aus. So düster die Zahl auch wirkt, fiel sie besser aus als von vielen Volkswirten befürchtet. Diese hatten mit einem Rückgang um bis zu 3,9 Prozent gerechnet. Die Anleger gingen in Tokio trotzdem in Deckung. Der Nikkei-Index gab 0,9 Prozent auf gut 8.675 Punkte ab.

Marktteilnehmer zeigten sich insbesondere über die schleppenden US-Haushaltsgespräche zwischen Republikanern und Demokraten enttäuscht. Es droht die sogenannte Fiskalklippe, durch die es zu einem automatischen Kahlschlag bei den Ausgaben und Steuererhöhungen käme. Der Dollar notierte fast unverändert bei 79,46 Yen. In der Vorwoche hatte der Greenback 1,2 Prozent an Wert verloren.

Einige Automobilwerte konnten sich dem Trend entgegenstemmen. Für Aktien von Suzuki Motor ging es um 4,5 Prozent aufwärts, nachdem das Unternehmen einen kräftig gestiegenen Nettogewinn im ersten Halbjahr vermeldet hatte. Titel von Mazda verbesserten sich um knapp 1 Prozent. Hier hatte es Berichte über eine Kooperation mit Toyota gegeben, um gemeinsam Fahrzeuge für Mexiko und den nordamerikanischen Markt zu fertigen. Aktien des größten japanischen Autobauers Toyota fallen nach dieser Neuigkeit um 1,8 Prozent.

An den Märkten kehrte allgemein Nervosität über Europa zurück. Die Anleger sind vor dem Treffen der Finanzminister der Eurozone unsicher, ob es wirklich zu einer Entscheidung für eine neue Hilfstranche an Griechenland kommt. Das griechische Parlament hat inzwischen den drastischen Sparhaushalt für das Land verabschiedet. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte der Zeitung "Die Welt" aber gesagt, er rechne nicht mit einer Entscheidung in der griechischen Frage bei dem Treffen der Euro-Finanzminister.

In Australien bröckelte der S&P ASX 200 um 0,3 Prozent ab. Unternehmensnachrichten belasteten hier den Markt. Titel von QBE Insurance brachen um gut 8,3 Prozent ein. Das Unternehmen hatte eine Gewinnwarnung wegen des Hurrikans Sandy ausgegeben. Papiere von Oil Search sackten um 3,4 Prozent ab. Die Kosten für ein Erdgasprojekt in Papua Neu-Guinea laufen aus dem Ruder.

In Südkorea verlor der Kospi-Index 0,2 Prozent. Auch hier verstimmten Sorgen um die Fiskalklippe die Anleger. Milliardenschwere Steuererleichterungen würden auslaufen und automatische Ausgabenkürzungen anstehen, was der Wirtschaft eine schwere Schlagseite verpassen könnte, warnte Analyst Lee Jae-hoon von Mirae Asset Securities.

Aktien von HTC schossen in Taiwan um fast 7 Prozent in die Höhe und erreichten damit das Tageslimit. Der Smartphone-Hersteller berichtete über ein weltweites Lizenzierungsabkommen mit Apple, das 10 Jahre andauern soll. Damit werden alle anhängigen Gerichtsverfahren zwischen beiden Unternehmen Makulatur.

Die Feinunze Gold verteuerte sich noch einmal um 0,1 Prozent auf 1.733 Dollar, nachdem es bereits in der vergangenen Woche um 3,4 Prozent aufwärts gegangen war. Das war der stärkste Wochengewinn seit Januar. Gold profitierte von der Erwartung einer neuen Runde von quantitativen Lockerungen der US-Notenbank nach Präsident Barack Obamas Wiederwahl, was viele Anleger nach inflationssicheren Wert Auschau halten lässt. Außerdem steigt derzeit die Nachfrage nach Gold sprunghaft an. In Indien stehen die hohen Feiertage Diwali - oder Lichterfest - an. An diesen Tagen wird in Indien deutlich mehr Gold als sonst nachgefragt.

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