Alt 05.10.10, 06:09
Standard Wall Street schließt leichter - AmEx und Microsoft unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones)--Auf Talfahrt ging es am Montag mit den Aktienkursen an Wall Street. Händler begründeten dies mit fehlenden Kaufanreizen nach wenig begeisternden Konjunkturdaten. Daher habe sich vor der in dieser Woche beginnenden Berichtssaison zum dritten Quartal kaum jemand engagieren wollen. Am Donnerstag wird Alcoa traditionell als erster US-Standardwert seine Geschäftszahlen vorlegen.

Der Dow-Jones-Index sank um 0,7% bzw 78 Punkte auf 10.751. Für den S&P-500-Index ging es um 0,8% bzw 9 Punkte auf 1.137 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index stand noch stärker unter Druck und verlor 1,1% bzw 26 Punkte auf 2.344. Das Handelsvolumen belief sich auf 0,94 (Freitag: 1,08) Mrd Aktien. An der New York Stock Exchange kamen auf lediglich 821 Kursgewinner 2.160 Verlierer. 109 Aktien schlossen unverändert.

Ohne nachhaltigen Eindruck sind die im frühen Geschäft veröffentlichten US-Konjunkturdaten geblieben. Die ausstehenden Hausverkäufe sind im August um 4,3% gegenüber Juli und damit etwas stärker als erwartet gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich ein Plus von 3,8% erwartet. Dafür sank der Auftragseingang der Industrie im August um 0,5% binnen Monatsfrist. Hier hatte der Ökonomenkonsens auf einen Rückgang um nur 0,4% gelautet.

Unter den Einzelwerten standen American Express (AmEx) unter starken Verkaufsdruck. Grund war eine Kartellklage, die das US-Justizministerium gegen den Kreditkartendienstleister eingereicht hat, weil dieser Händlern, die seine Kreditkarten akzeptieren, wettbewerbswidrige Regeln auferlege. Gleichzeitig haben die beiden Wettbewerber Visa und MasterCard ihre Kartellstreitigkeiten mit dem Justizministerium beigelegt. Weder Visa noch MasterCard gestanden ein Fehlverhalten ein. Die Aktie von American Express brach um 6,5% auf 39,05 USD ein und war damit größter Verlierer im Dow.

Auch das Schwergewicht Microsoft belastet den Markt, die Aktie fiel um 1,9% auf 23,91 USD. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Papiere der Software-Schmiede auf "Neutral" von "Buy" herabgestuft. Zur Begründung verwiesen sie auf einen womöglich länger als gedacht dauernden Rechner-Nutzungszyklus und die drohende Kannibalisierung der Notebooks durch Tablet-Rechner, bei denen Windows nicht präsent sei. Intel verloren 2,3% auf 18,87 USD und Alcoa 2,5% auf 11,92 USD.

Daneben standen J.P. Morgan (JPM) im Anlegerfokus. Für die Aktien der Bank ging es - nach zuvor jedoch deutlich höheren Aufschlägen - um 0,4% auf 38,95 USD nach oben. Die Zeitschrift "Barron's" hatte positiv über die Bank berichtet. JPM könne selbst unter verschärften regulatorischen Bedingungen noch die Dividende steigern, hieß es. Auch zu United Technologies äußerte sich "Barrons's" positiv. Der Mischkonzerns sei breit aufgestellt und erwirtschafte mehr als die Hälfte des Umsatzes im Ausland, was dem Unternehmen durch jedes konjunkturelle Umfeld helfen werde. Die Aktie verlor dennoch 0,8% auf 70,53 USD.

In der zweiten Reihe haussierten dagegen Sara Lee um 7,2% auf 14,40 USD. Einem Bericht der "New York Post" zufolge hat der Konsumgüterhersteller, der unter anderem die Senseo-Kaffeemaschinen fertigt, von der Private-Equity-Gesellschaft KKR ein Übernahmeangebot erhalten, das sich unter dem Strich auf 12 Mrd USD belaufen habe. Sara Lee habe dem Unternehmen aber keine vertraulichen Informationen zugänglich gemacht.

Genzyme legten um 0,2% auf 71,01 USD zu. Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis will das Unternehmen jetzt feindlich übernehmen und wendet sich mit seinem Angebot nun direkt an die Genzyme-Anteilseigner. Unverändert bieten die Franzosen 69 USD für eine Aktie - Das Biopharmaunternehmen wird damit mit rund 18,5 Mrd USD bewertet.

Dem Management von Genzyme liegt die Offerte von Sanofi-Aventis seit Ende August vor. Die Führungsriege hatte sich in der Sache allerdings nicht gesprächsbereit gezeigt, sie argumentiert, das Angebot würde das Unternehmen "dramatisch unterbewerten". Die Analysten von Cheuvreux erwarten, dass die Franzosen das Übernahmegebot nachbessern und dann die Zustimmung der Führungsriege erhalten werden.

DJG/DJN/reh

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