Alt 04.10.10, 19:35
Standard Aktienkurse an Wall Street drehen zum Mittag klar ins Minus
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NEW YORK (Dow Jones)--Auf Talfahrt gehen am Montag bis zum Mittag (Ortszeit) die Aktienkurse an Wall Street. Händler begründen dies mit fehlenden Kaufanreizen nach den wenig begeisternden Konjunkturdaten. Daher wolle sich vor der in dieser Woche beginnenden Berichtssaison zum dritten Quartal kaum jemand engagieren. Am Donnerstag wird Alcoa traditionell als erster US-Standardwert seine Geschäftszahlen vorlegen.

Bis 19.15 Uhr MESZ sinkt der Dow-Jones-Index um 0,8% bzw 92 Punkte auf 10.738. Für den S&P-500-Index geht es um 1% bzw 11 Punkte auf 1.135 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index steht noch stärker unter Druck und verliert 1,3% bzw 30 Punkte auf 2.341.

Ohne nachhaltigen Eindruck sind die im frühen Geschäft veröffentlichten US-Konjunkturdaten geblieben. Die ausstehenden Hausverkäufe sind im August um 4,3% gegenüber Juli und damit etwas stärker als erwartet gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich ein Plus von 3,8% erwartet. Dafür sank der Auftragseingang der Industrie im August um 0,5% binnen Monatsfrist. Hier hatte der Ökonomenkonsens auf einen Rückgang um nur 0,4% gelautet.

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem J.P. Morgan (JPM) im Anlegerfokus. Für die Aktien der Bank geht es - nach zuvor jedoch deutlich höheren Aufschlägen - um 0,3% auf 38,94 USD nach oben. Die Zeitschrift "Barron's" hat positiv über die Bank berichtet. JPM könne selbst unter verschärften regulatorischen Bedingungen noch die Dividende steigern. Auch zu United Technologies äußeren sich die Analysten positiv. Der Mischkonzerns sei breit aufgestellt und erwirtschafte mehr als die Hälfte des Umsatzes im Ausland, was dem Unternehmen durch jedes konjunkturelle Umfeld helfen werde. Die Aktie fällt inzwischen aber ebenfalls, und zwar um 0,9% auf 70,50 USD.

Microsoft fallen sogar um 2,3% auf 23,81 USD. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktien der Software-Schmiede auf "Neutral" von "Buy" herabgestuft. Zur Begründung verweisen sie auf einen womöglich länger als gedacht dauernden Rechner-Nutzungszyklus und die drohende Kannibalisierung der Notebooks durch Tablet-Rechner, bei denen Windows nicht präsent sei. Intel verlieren 2,4% auf 18,84 USD und Alcoa 2,5% auf 11,92 USD.

In der zweiten Reihe haussieren dagegen Sara Lee um 8% auf 14,51 USD. Einem Bericht der "New York Post" zufolge hat der Konsumgüterhersteller, der unter anderem die Senseo-Kaffeemaschinen fertigt, von der Private-Equity-Gesellschaft KKR ein Übernahmeangebot erhalten, das sich unter dem Strich auf 12 Mrd USD belaufen habe. Sara Lee habe dem Unternehmen aber keine vertraulichen Informationen zugänglich gemacht.

Genzyme legen um 0,4% auf 71,17 USD zu. Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis will das Unternehmen nun feindlich übernehmen und wendet sich mit seinem Angebot nun direkt an die Genzyme-Anteilseigner. Unverändert bieten die Franzosen 69 USD für eine Aktie, teilten diese am Montagmorgen mit. Insgesamt wird das Biopharmaunternehmen aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts damit mit 18,5 Mrd USD bewertet.

Dem Management von Genzyme liegt die Offerte von Sanofi-Aventis seit Ende August vor. Die Führungsriege hatte sich in der Sache allerdings nicht gesprächsbereit gezeigt, sie argumentiert, das Angebot würde das Unternehmen "dramatisch unterbewerten". Die Analysten von Cheuvreux erwarten, dass die Franzosen das Übernahmegebot nachbessern und dann die Zustimmung der Führungsriege erhalten werden.

DJG/DJN/reh

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