Alt 04.10.10, 16:26
Standard Wall Street kaum verändert - Microsoft mit Abstufung unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones)--Volatil, unter dem Strich aber kaum verändert, absolvieren die bedeutenden US-Aktienindizes am Montag das frühe Geschäft an Wall Street. Während Zykliker und Finanzwerte eher unter Druck stehen, stützen als defensiv geltende Papiere die Kursbarometer. Für Zurückhaltung unter den Anlegern sorgt Börsianern zufolge unter anderem der für Ende der Woche avisierte US-Arbeitsmarktbericht für September.

Darüber hinaus verhindere die Unsicherheit im Vorfeld der Berichtssaison für das dritte Quartal weitere Kursavancen. Erst nach Handelsschluss am Donnerstag wird Alcoa diesen "Gordischen Knoten" durchschlagen und traditionell als erster Standardwert aus der größten Volkswirtschaft der Welt die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsvierteljahr vorlegen.

Bis 16.36 Uhr MESZ sinkt der Dow-Jones-Index um 0,1% bzw 10 Punkte auf 10.820. Für den S&P-500-Index geht es um 0,2% bzw 3 Punkte auf 1.144 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index steht stärker unter Druck und verliert 0,5% bzw 11 Punkte auf 2.360.

Ohne nachhaltigen Eindruck sind die im frühen Geschäft veröffentlichten US-Konjunkturdaten geblieben. Die ausstehenden Hausverkäufe sind im August um 4,3% gegenüber Juli und damit etwas stärker als erwartet gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich ein Plus von 3,8% erwartet. Dafür sank der Auftragseingang der Industrie im August um 0,5% binnen Monatsfrist. Hier hatte der Ökonomenkonsens auf einen Rückgang um nur 0,4% gelautet.

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem J.P. Morgan und United Technologies im Anlegerfokus. Für die Aktien der Bank geht es um 1,7% auf 39,48 USD nach oben, für die Papiere des Mischkonzerns um 0,6% auf 71,55 USD. Die Zeitung "Barron's" hat positiv über beide Unternehmen berichtet. J.P. Morgan könne selbst unter verschärften regulatorischen Bedingungen noch die Dividende steigern. United Technologies sei breit aufgestellt und erwirtschafte mehr als die Hälfte des Umsatzes im Ausland, was dem Unternehmen durch jedes konjunkturelle Umfeld helfen werde.

Microsoft fallen hingegen um 1,8% auf 23,94 USD. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktien der Software-Schmiede auf "Neutral" von "Buy" herabgestuft. Zur Begründung verweisen sie auf einen womöglich länger als gedacht dauernden Rechner-Nutzungszyklus und die drohende Kannibalisierung der Notebooks durch Tablet-Rechner, bei denen Windows nicht präsent sei. Intel verlieren 1,1% auf 19,10 USD, Alcoa 1,3% auf 12,07 USD.

In der zweiten Reihe haussieren Sara Lee um 8,6% auf 14,59 USD. Einem Bericht der "New York Post" zufolge hat der Konsumgüterhersteller, der unter anderem die Senseo-Kaffeemaschinen fertigt, von der Private-Equity-Gesellschaft KKR ein Übernahmeangebot erhalten, das sich unter dem Strich auf 12 Mrd USD belaufen habe. Sara Lee habe dem Unternehmen aber keine vertraulichen Informationen zugänglich gemacht.

Genzyme legen um 0,2% auf 71,04 USD zu. Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis will das Unternehmen nun feindlich übernehmen und wendet sich mit seinem Angebot nun direkt an die Genzyme-Anteilseigner. Unverändert bieten die Franzosen 69 USD für eine Aktie, teilten diese am Montagmorgen mit. Insgesamt wird das Biopharmaunternehmen aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts damit mit 18,5 Mrd USD bewertet.

Dem Management von Genzyme liegt die Offerte von Sanofi-Aventis seit Ende August vor. Die Führungsriege hatte sich in der Sache allerdings nicht gesprächsbereit gezeigt, sie argumentiert, das Angebot würde das Unternehmen "dramatisch unterbewerten". Die Analysten von Cheuvreux erwarten, dass die Franzosen das Übernahmegebot nachbessern und dann die Zustimmung der Führungsriege erhalten werden.

JC Penney geben um 0,7% auf 27,26 USD nach, Macy's um 3,2% auf 22,40 USD. Auch hier haben die Goldman-Sachs-Analysten den Daumen gesenkt und die Aktien beider Einzelhändler auf "Neutral" von "Buy" herabgestuft. Ford rücken hingegen um 4,8% auf 12,85 USD vor, Morgan Stanley hat die Papiere des Automobilherstellers in einer Ersteinstufung mit "Overweight" beurteilt.

Nach Handelsschluss wird noch Mosaic die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2011 vorlegen. Analysten erwarten im Mittel ihrer Prognosen einen Gewinn von 0,72 USD je Aktie. Das Unternehmen stellt unter anderem Düngemittel her und gilt somit als Wettbewerber der deutschen K+S.

DJG/DJN/jej/reh

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