Alt 12.04.13, 13:24
Standard Pessimistische Branchenstudien belasten PC-Aktien
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Die sich eintrübenden Aussichten der Computerbranche haben am Freitag ihre Spuren auf den Kurszetteln der Börsen in Ostasien hinterlassen. Vor allem in Taiwan litten die Aktien der dortigen Hersteller unter pessimistischeren Erwartungen der Analysehäuser IDC und Gartner an den PC-Absatz, die am Donnerstag schon die Aktien der US-Branchenvertreter belastet hatten.

In Taipeh verbilligten sich die Aktien von Quanta Computer um 1,2 Prozent. Acer verloren 3,2 und Asustek 5,5 Prozent. Sie litten zusätzlich darunter, dass Barclays die Prognosen für den Notebook-Absatz gesenkt hatte. Die Analysten sind skeptisch, was die Nachfrage chinesischer Käufer angeht. Der Leitindex Taiex gab um 0,5 Prozent nach.

In Hongkong sank der Kurs von Lenovo um über 5 Prozent, nachdem die Citigroup die Aktien auf "Sell" von "Buy" zurückgestuft hatte. Die Analysten befürchten, dass das Geschäftsmodell von Lenovo im kommenden Jahr nicht mehr tragfähig sein wird. Lenovo hat in den vergangenen Jahren rund 70 Prozent seines operativen Gewinns im chinesischen PC-Geschäft erzielt. Allerdings bevorzugen auch chinesische Käufer in wachsendem Maße Tablets. Mit dieser Sparte fährt Lenovo bislang aber Verluste ein.

Die Aktien der japanischen Computerhersteller Toshiba und Tokyo Electron konnten sich indessen dem negativen Trend entziehen und rückten um 1,9 und 1,3 Prozent vor. Die Japaner genießen wegen des zuletzt deutlich schwächeren Yen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Am Freitag wertete die japanische Währung zum Dollar gleichwohl im Verlauf wieder etwas auf, nachdem der Greenback erneut knapp an der Marke von 100 Yen gescheitert war. Das dämpfte die Kauflaune an der Tokioter Börse, an der die Anleger nach den jüngsten Aufschlägen Gewinne mitnahmen. Der Nikkei fiel um 0,5 Prozent. Allerdings hatte der Index in den vergangenen Tagen stetig zugelegt und dabei Mehrjahreshochs erreicht. Auf Wochensicht hat der Nikkei die anderen Märkte der Region abgehängt.

Der Dollar kostete zuletzt 99,30 Yen. Im Tageshoch notierte er bei 99,81 Yen. Der Dollar profitiert weiter von der Ausweitung des geldpolitischen Lockerungsprogramm der japanischen Notenbank. Bereits am Donnerstag hatten Marktexperten betont, dass in der Region von 99,85 bis 100,10 Yen umfangreiche Verkaufsorders platziert seien. Viele Privatanleger dürften vor dem Wochenende vorsichtshalber Gewinne mitgenommen haben.

Am deutlichsten abwärts ging es in Seoul vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen im Korea-Konflikt. Der Kospi verlor 1,3 Prozent. Verkauft wurden Aktien des Automobilsektors wie die Titel des Zulieferers Hyundai Mobis, die um 6,6 Prozent nachgaben. Es gab Befürchtungen, dass das Unternehmen schwache Quartalszahlen vorlegen könnte.

In Sydney legten Woodside Petroleum in einem wenig veränderten Markt um 3,2 Prozent zu. Das Unternehmen verzichtet auf den Bau einer Gasverflüssigungsanlage, die schätzungsweise 40 Milliarden US-Dollar gekostet hätte. Die Anlage hätte sich nach Einschätzung des Unternehmens nicht rentiert. Mit dem Verzicht hat Woodside nunmehr Kapazitäten für höhere Dividenden oder Aktienrückkäufe.

Angst vor einer rückläufigen Nachfrage drückte den WTI-Ölpreis auf 92,98 von 93,51 Dollar. Am Montag werden Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum im ersten Quartal erwartet, die Aufschluss über den Bedarf des weltweit größten Rohstoffverbrauchers geben dürften.

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