Alt 11.04.13, 11:51
Standard Nikkei-Index nach Schlussspurt auf Mehrjahreshoch
Beitrag gelesen: 491 x 

Neue Rekordstände an der Wall Street haben auch die asiatischen Aktienanleger in Kauflaune versetzt. Die US-Aktienmärkte hatten am Mittwoch Kursgewinne verzeichnet, nachdem das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung bestätigte, dass die US-Währungshüter es nicht eilig haben, die geldpolitischen Zügel wieder zu straffen.

Unter den Märkten der Region ragte wieder einmal die Tokioter Börse heraus. Der Leitindex Nikkei gewann nach einem Schlussspurt 2 Prozent auf 13.549 Punkte, nachdem sich der US-Dollar weiter der 100-Yen-Marke genähert hatte. Für Rückenwind sorgten auch gute Daten aus dem japanischen Maschinenbau. Der Index schloss nicht nur auf seinem Tageshoch, sondern auch auf dem höchsten Stand seit Juli 2008.

In Tokio waren vor allem Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen gesucht. Unter anderem stiegen die Aktien von Toyota Motor um 5,8 Prozent, von Honda um 3,1 Prozent und von Canon um 4,2 Prozent. Der Kurs des Automobilzulieferers Takata brach um 9 Prozent ein. Takata hat möglicherweise defekte Beifahrer-Airbags an die japanischen Autohersteller geliefert. Deswegen müssen Toyota, Nissan, Honda und Mazda insgesamt rund 3,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen.

Der Kurs von Sharp legte um 7,9 Prozent zu. Laut einem Pressebericht ist der Gewinn des Unternehmens im Zeitraum Oktober bis März erheblich höher ausgefallen als erwartet. Nikkei berichtet, Sharp habe über 20 Milliarden Yen verdient, während das Unternehmen bisher offiziell von 13,9 Milliarden Yen ausgeht.

Überraschend gute Daten zu den Auftragseingängen im Maschinenbau verhalfen dem Kurs von Fanuc zu einem Plus von 3,6 Prozent. Komatsu gewannen 5,3 Prozent.

Schlusslicht unter den asiatischen Aktienmärkten war die Börse in Schanghai. Dort beendete der Leitindex den Handel mit einem Minus von 0,3 Prozent. Die chinesischen Banken haben im März überraschend erheblich mehr Kredite in der Landeswährung Yuan vergeben als im Februar. Das weckte einerseits Konjunkturhoffnungen, andererseits aber auch Inflationsängste und Befürchtungen, dass die chinesische Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik übergehen könnte.

Chinesische Bankenaktien in Reaktion auf die Daten zur Kreditvergabe zu. Der Kurs der Industrial Bank stieg um 2,2 Prozent. Automobilaktien profitierten von guten Absatzzahlen. Anhui Jianghuai Automobile verteuerten sich um 9 Prozent

In Seoul währte die Enttäuschung der Anleger darüber, dass die Bank of Korea (BoK) ihren Leitzins wider Erwarten unverändert bei 2,75 Prozent belassen hat, nur kurz. Der Kospi fiel zwar nach dem Zinsentscheid zurück, schaffte aber bis zum Ende der Börsensitzung ein Plus von 0,7 Prozent.

Die BoK-Entscheidung stützte die Landeswährung Won. Der Dollar kostete zuletzt 1.129,05 Won nach 1.135 im späten US-Handel. Zum Yen stieg der Greenback unterdessen auf 99,65, im Tageshoch kratzte er mit 99,85 Yen bereits an der 100er Marke.

Der Sprung über diese Hürde wird dem Greenback nach Meinung von Beobachtern durch mehrere Faktoren erschwert. Zum einen gebe es bei 99,85 bis 100,10 Yen Verkaufsorders im Volumen von mindestens 60 Millionen Dollar, berichtete ein Analyst. Überdies habe der Dollar bei 99,86 Yen einen starken Widerstand. Dazu geselle sich mit dem Koreakonflikt ein politischer Unsicherheitsfaktor, denn in Krisenzeiten gelte der Yen immer noch als Fluchtwährung. Wenn der Dollar aber erst einmal den Sprung über 100 Yen geschafft habe, dürfte die Aufwärtsbewegung an Dynamik gewinnen, heißt es.

Bankenwerte, die sich von den jüngsten Verlusten erholen, stützen den australischen Aktienmarkt, der sich von schwachen heimischen Arbeitsmarktdaten nicht beirren ließ. Rohstoffwerte zeigten sich dagegen überwiegend schwächer. Aktien des Goldsektors standen unter Druck, nachdem das gelbe Edelmetall zuletzt nachgegeben hatte und mehrere Analysten ihre Goldpreisprognosen gesenkt haben. So fielen Resolute Mining um 8 Prozent.

Die Feinunze Gold zeigte sich kaum verändert bei 1.559 Dollar. Am Mittwoch war der Goldpreis um 1,8 Prozent auf 1.558,80 Dollar gefallen. Der WTI-Ölpreis gab leicht auf 94,23 von 94,64 Dollar nach.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/gos

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 09:23 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]