Alt 02.04.13, 13:26
Standard Yen-Erholung lastet weiter auf Aktien in Tokio
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Die Börse in Tokio hat ihre Talfahrt vom Vortag am Dienstag fortgesetzt. Wie bereits zum Wochenstart lastete die Erholung des Yen zum Dollar auf den Kursen. Gleich zu Beginn des Handels war der Nikkei-Index um weitere 2,7 Prozent abgerutscht. Er erholte sich zwischenzeitlich zwar deutlich, rutschte in der zweiten Handelshälfte aber wieder ab und schloss mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 12.003 Punkten.

Kostete der Dollar zu Wochenbeginn noch über 94,30 Yen waren es zuletzt nur noch 93,03 Yen. Damit bewegte sich der Yen auf dem höchsten Niveau seit rund einem Monat. Der Dollar litt zum einen unter dem enttäuschend ausgefallenen Einkaufsmanagerindex (ISM) aus den USA, zum anderen erhielt der Yen Auftrieb von Befürchtungen, dass die japanische Notenbank (BoJ) am Donnerstag bei ihrem ersten Treffen unter dem neuen Gouverneur Haruhiko Kuroda, die hoch gesteckten Erwartungen an eine aggressivere Lockerungspolitik enttäuschen könnte.

Zusätzliche Zweifel hatte Ministerpräsident Shinzo Abe mit Aussagen genährt, dass es auch gut sein könne, dass die BoJ ihr Inflationsziel von 2 Prozent verfehlen werde, wenn die weltwirtschaftlichen Umstände nicht entsprechend seien. Gleichwohl gab es auch Stimmen, die den Yen-Anstieg als überzogen und möglicherweise kurzlebig bezeichneten. Ein Devisenexperte meinte: Es gibt keine großen Gründe für diese Verkäufe. Ich glaube nicht, dass der Ausverkauf lange andauern wird".

"Der Ausverkauf war mehr dem starken Yen geschuldet als einer Überhitzung des Marktes", kommentierte Stratege Tatsunori Kawai von kabu.com den Kurssturz des Nikkei zum Handelsbeginn. "Viele hatten darauf gesetzt, dass sich der Dollar zum Ende des Fiskaljahres und mit dem nahenden Beginn der Berichtssaison über 95 Yen hält. Wenn dem nicht so ist, könnte der Nikkei im Laufe des Monats auf 11.300 Punkte nachgeben."

Gebeutelt durch die Yen-Schwäche gaben insbesondere die Aktien der exportorientierten Unternehmen nach: Canon, Nikon und Tokyo Electron verbuchten jeweils ein Minus von über 3 Prozent. Nikon litten zudem unter einem Bericht, wonach der operative Gewinn im gerade zuende gegangenen Fiskaljahr noch stärker gesunken sein soll als erwartet. Automobilaktien wie Honda Motor und Toyota Motor verloren rund 3 Prozent.

An den anderen Börsen der Region überwogen die Kursgewinne, nachdem sich die Lage im Verarbeitenden Gewerbe in einigen Regionen zuletzt verbesserte. Gebremst wurde die Kauflaune gleichwohl vom ISM-Index in den USA, der im März deutlicher gesunken ist als erwartet.

An den chinesischen Börsen warteten viele Akteure auf neue wichtige Konjunkturdaten in der kommenden Woche, wie es hieß. Zudem hätten sich die Teilnehmer angesichts der verkürzten Börsenwoche zurückgehalten. Am Donnerstag und Freitag wird in Schanghai feiertagsbedingt nicht gehandelt. Auch in Hongkong ist die Börsenwoche verkürzt.

Verlierer in Schanghai waren Pharma-Aktien. Sie litten unter Sorgen, dass Preisreformen der Regierung die Gewinne schmälern könnten. Shanghai Fosun Pharmaceutical und Guangzhou Pharmaceutical Company gaben um rund 3 Prozent nach.

In Sydney gewann der S&P/ASX-200 knapp 0,4 Prozent und reagierte damit leicht positiv auf die Entscheidung der australischen Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen. Dies war weitgehend auch so erwartet worden. Im begleitenden Kommentar zur Zinsentscheidung sprachen die Notenbanker aber von Anzeichen für geringere globale Abwärtsrisiken und positiven Auswirkungen der expansiven Geldpolitik Ende 2011 und 2012. In der Folge legte der Austral-Dollar zum US-Dollar weiter zu, wenngleich er das Tageshoch von knapp 1,0480 US-Dollar nicht halten konnte.

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