Alt 01.04.13, 12:50
Standard Asiens Aktienmärkte starten nach Tankan mit Verlusten in die Woche
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Die asiatischen Aktienmärkte sind überwiegend mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Besonders deutlich fielen die Verluste in Tokio aus, wo ein etwas enttäuschender Tankan-Bericht und ein starker Yen die Kurse belasteten. Auch an der Börse in Seoul ging es abwärts, während Chinas Börsen zwischen leichten Verlusten und Gewinnen schwankten.

Die Tokioter Börse wurde am ersten Handelstag des neuen Fiskaljahrs vor allem von einem durchwachsenen Tankan-Bericht und höheren Yen-Kursen belastet. Der Nikkei verlor 2,1 Prozent oder 262,89 auf 12.135,02 Punkte, was der niedrigste Stand seit 22. März war. Einen Verlust am ersten Tag des Fiskaljahrs hatte der Nikkei zuletzt 1995 erlitten. Der breitere Topix gab um 3,3 Prozent bzw. 34,14 Punkte auf 1.000,57 nach. Die Umsätze waren mit gehandelten 2,85 Milliarden Stücken robust.

Ausgelöst wurden die Verluste vor allem vom Tankan-Bericht, der zeigte, dass der Pessimismus der großen Industrieunternehmen im ersten Quartal nicht ganz so deutlich wie erwartet zurückgegangen ist. Ungeachtet hoher Gewinne wollen die Unternehmen ihre Investitionen im neuen Fiskaljahr zurückfahren. Außerdem rechnen sie mit einer Aufwertung des Yen.

Im Durchschnitt des neuen Fiskaljahres wird ein US-Dollar ihrer Einschätzung nach 85 Yen kosten. Damit erwarteten sie zwar einen deutlich schwächeren Wechselkurs als noch im Dezember mit (79 Yen pro Dollar), aber eine deutliche Aufwertung gegenüber den derzeit zu zahlenden 93 Yen. Als der Yen im Handelsverlauf die Marke von 93 Yen nach unten durchbrach, verstärkten sich die Verluste am Aktienmarkt. Inzwischen hat sich die japanische Landeswährung wieder oberhalb dieser Mark stabilisiert.

"Diese Marktreaktion auf den Tankan könnte mit der Wahrnehmung zusammenhängen, das allgemeine Geschäftsklima eigentlich besser sein müsste, wenn man bedenkt, dass der Nikkei zwischen Dezember und Ende März um 19 Prozent zugelegt hat", sagte Kenichi Hirano, Analyst bei Tachibana Securities.

Die Verluste waren gleichmäßig über alle Branchen verteilt. Am stärksten litten Aktien, die in den vergangenen Wochen am deutlichsten gewonnen hatten. Softbank verloren 2,0 Prozent auf 4.255 Yen, Shin-Etsu Chemical 4,2 Prozent auf 5.990 Yen, Sony 4,3 Prozent auf 1.572 Yen und Takeda Pharmaceutical 5,0 Prozent auf 4.780 Yen.

Chinas Aktienindizes bewegten sich vergleichsweise wenig. Der Shanghai Composite Index verlor 0,1 Prozent auf 2.234,40 Punkte, während der Shenzhen Composite Index um 0,6 Prozent auf 933,69 Zähler anzog. Einkaufsmanagerumfragen zeigen, dass Chinas Industrie im März wieder stärker gewachsen ist. Allerdings waren die Indexanstiege nicht so stark wie im März des Vorjahres. Volkswirte warnten zudem, dass die Daten von saisonalen Faktoren verzerrt sein könnten.

"Der Aufschwung setzt sich fort, aber es gibt nicht besonders viel Enthusiasmus in Bezug auf höhere Lagerbestände oder stärkere Lieferungen", sagte Ken Peng, Ökonomen von BNP Paribas. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbe stieg im März auf 50,9 von 50,1 im Vormonat und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2012. Der HSBC erhobene Index legte sogar auf 51, 6 von 50,4 zu. Indexstände über 50 deuten eine Expansion des Sektors an.

Im Februar waren beide Indizes gefallen, was Ökonomen mit den Feiertagen um das chinesischen Neujahresfest herum erklärt hatten. Der Anstieg im März könnte teilweise eine statistische Reaktion darauf gewesen sein.

Bewegung zeigte sich allerdings nicht so sehr bei Industrieaktien, sondern mehr bei Aktien von Immobilienentwicklern. Das lag daran, dass Maßnahmen der Regierung gegen die Spekulation mit Grundstücken nicht so stark ausgefallen sind wie von der Branche befürchtet. In der Folge stiegen China Vanke um 2,2 Prozent auf 11.0 Yuan und Gree Real Estate Co. legten um 5,2 Prozent auf 6,94 Yuan zu.

Der Anstieg der Wohnungspreise in den 100 größten Städten Chinas hat sich im März beschleunigt, wie aktuelle Daten zeigen. Das erhöht den Druck auf die Behörden, etwas gegen Grundstücksspekulationen zu unternehmen.

Der koreanische Kospi gab um 0,4 Prozent auf 1.995,99 Punkte nach.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

(Mitarbeit: Brad Frischkorn, Aaron Back und Chao Deng)

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