Alt 28.03.13, 11:33
Standard Chinas Anleger fürchten stärkere Bankenkontrolle
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Andauernde Sorgen über ein erneutes Aufflammen der europäischen Schuldenkrise haben am Donnerstag die Finanzmärkte in Ostasien ins Minus gedrückt. Besonders steil ging es mit 2,8 Prozent in Schanghai bergab. Hier belastete eine befürchtete schärfere Regulierung des Bankensektors insbesondere Finanzwerte. In Japan sorgte zudem ein wieder etwas festerer Yen für schlechte Stimmung und drückte vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen in die Verlustzone.

Nachdem sich die Sorgen um die Lösung der Finanzkrise in Zypern weitgehend gelegt haben, rückt nun Italien erneut in den Fokus der Anleger. Bemühungen der Demokratischen Partei eine Koalition zu bilden, wurden von der Fünf-Sterne-Bewegung um Beppe Grillo abgelehnt. Damit dauert der politische Schwebezustand in Italien weiter an. Die Bewältigung der Finanzprobleme des Landes liegt auf Eis. Zudem fiel der Geschäftsklimaindex in der Eurozone im März das erste Mal seit Oktober und belastete die Stimmung an den Finanzmärkten damit zusätzlich.

In Schanghai standen besonders Finanzwerte unter Abgabedruck. Befürchtungen über eine stärkere Regulierung von der Vermögensverwaltung belasteten. "Es ist noch unklar, wie die Kontrollen die Banken genau betreffen. Anleger sind auf jeden Fall nervös", sagte Analyst Wang Weijun von Zheshang Securities. Die Aktien der Ping An Bank und der Industrial Bank verloren 7,2 Prozent bzw 10 Prozent. Dem Abwärtstrend konnten sich auch die Papiere der Industrial and Commercial Bank of China nicht entziehen. Sie verloren 2,4 Prozent, obwohl der Konzerngewinn im vergangenen Jahr über den Erwartungen gelegen hatte.

In Hongkong gaben die Aktien von Aluminum Corp. of China und Cosco nach Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen um 4,3 Prozent bzw 1,6 Prozent nach. Der HSI verlor insgesamt 1 Prozent.

Wegen der EU-Schuldenkrise flüchteten sich viele Anleger in die japanische Währung, die deshalb wieder fester notierte. Der US-Dollar kostete im asiatischen Handel zuletzt 94,21 Yen, nachdem er mit 94,45 Yen aus dem US-Handel gegangen war. Die japanische Währung profitierte damit von ihrem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Belastet von der gestärkten Heimatwährung verloren die Aktien exportorientierter Unternehmen und drückten den Nikkei-Index mit 1,3 Prozent ins Minus. Wie in China ging es auch für die japanischen Finanzwerte bergab: Mizuho Financial gaben 2,4 Prozent und Shinsei Bank 2,3 Prozent nach.

Nachdem bei Mitsubishi Motors bei einer Testfahrt ein Triebwerk Feuer gefangen hatte, verloren die Papiere des Autoherstellers 3,9 Prozent. Die Aktien des Batterieherstellers GS Yuasa brachen sogar um 11,1 Prozent ein. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die Batterien des Unternehmens für die Notlandung des Boeing Dreamliners im Januar verantwortlich waren.

Seoul konnte sich dem generellen Abwärtstrend entziehen. In Erwartung der Veröffentlichung neuer Regierungsziele für die Wirtschaftspolitik des Landes hielten sich Anleger weitgehend zurück. Der Kospi bewegte sich kaum und notierte auf Vortagesniveau.

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