Alt 25.03.13, 11:00
Standard Zypern-Einigung treibt Kurse
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Die Zypernrettung hat die Stimmung an den Finanzmärkten in Ostasien deutlich aufgehellt. Gefragt waren besonders Finanzwerte. Zusätzlich angefeuert von einem leicht schwächeren Yen ging es an der Tokioter Börse mit 1,7 Prozent am stärksten bergauf. Belastet von Sorgen um die konjunkturelle Erholung in China koppelte sich lediglich der Shanghai-Composite von der generellen Entwicklung ab und bewegte sich kaum.

In der Nacht zum Montag hat sich Zyperns Regierung mit den internationalen Gläubigern auf einen Rettungspakt geeinigt. Damit ist die Zukunft des hochverschuldeten Inselstaates in der Eurozone nach einer Woche des Bangens vorerst gesichert. Die neueste Übereinkunft stellt der Regierung internationale Finanzhilfen von 10 Milliarden Euro in Aussicht. Im Gegenzug muss die zweitgrößte Bank des Landes, die Cyprus Popular Bank - auch Laiki-Bank genannt - ganz schließen; Kunden mit Sparguthaben von mehr als 100.000 Euro müssen heftige Verluste schultern.

Gestützt von der Einigung erholte sich der Euro zunächst, büßte seine Gewinne gegen Ende des asiatischen Handels jedoch komplett wieder ein. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,2997 US-Dollar, nachdem sie zwischenzeitlich auf 1,3039 gestiegen war und im späten New Yorker Handel am Freitag 1,2989 Dollar gekostet hatte. Beim Yen zeigte sich ein spiegelverkehrtes Bild. Er gab seine Verluste gegen Handelsende teilweise wieder ab.

Befreit von Sorgen über ein neuerliches Aufflackern der Eurokrise rückte in Japan wieder die Geldpolitik in der Vordergrund. Hoffnungen auf eine weitere Lockerung trieben die Kurse. "Bis zur ersten Notenbanksitzung unter neuer Führung im April dürfte es aufwärts gehen", erwartete ein Händler eines japanischen Brokers. Besonders gefragt waren Finanz- und Immobilienwerte: Die Aktien von Mitsubishi UFJ Financial gewannen 1,6 Prozent und Mitsui Fudosan notierten 1,6 Prozent im Plus. Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Einzelhändlern: Takashimaya kletterten um 8 Prozent und Fast Retailing um 4,2 Prozent.

In China sorgte die Einigung in Zypern dagegen kaum für gute Stimmung. "Der Effekt des Schuldenschnitts dürfte nur kurzfristig Auswirkung auf die Aktienmärkte haben, da die Probleme des Landes und der Eurozone langfristiger Natur sind", sagte Analyst Zhou Xu von Nanjing Securities. Größere Bedeutung hatten Zweifel an einer konjunkturellen Erholung. "Die jüngsten Daten deuten zwar auf eine Erholung im Produktionssektor hin, wir sind jedoch unsicher, ob es sich um eine nachhaltige Erholung handelt und wie stark sie ausfallen wird", fügte er hinzu.

Belastet von den konjunkturellen Sorgen veränderte sich der Shanghai-Composite kaum. In Hong Kong legte der HSI etwas stärker um 0,6 Prozent zu. Gestützt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen gewannen die Aktien der China Construction Bank 1,9 Prozent und die Papiere von Cnooc sogar 4,3 Prozent.

Zusätzlich angefeuert von Hoffnungen auf ein Anziehen der Konjunktur waren in Südkorea vor allem Finanzwerte gefragt. Der Kospi legte um 1,5 Prozent zu.

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