Alt 21.03.13, 09:28
Standard Börse Tokio nach Feiertag mit Viereinhalbjahreshoch
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Die Börse in Tokio ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren gestiegen. Der schwache Yen, ein gut ausgefallener Einkaufsmanagerindex aus China und günstige Vorgaben waren der Treibstoff für weiter steigende Kurse, nachdem am Vortag wegen eines Feiertags kein Handel stattgefunden hatte. Stützend wirkten daneben die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Bernanke. Dieser hatte zum Ausdruck gebracht, dass die Entspannung auf dem US-Arbeitsmarkt noch als nicht nachhaltig angesehen werde und die Notenbank ihre Lockerungspolitik beibehalten werde, bis weitere Verbesserungen sichtbar würden.

In Tokio legte der Nikkei-Index um 1,3 Prozent auf 12.635 Zähler zu. Zuletzt notierte das Marktbarometer im Sommer 2008 auf diesem Niveau. Rückenwind erhielt der Aktienmarkt vom Yen. Im Umfeld der Vereidigung von Haruhiko Kuroda als neuer Gouverneur der japanischen Notenbank neigte der Yen zur Schwäche. Im Tagestief kostete ein Dollar bereits mehr als 96 Yen, verglichen mit Ständen unter 95 Yen am Vortag im frühen asiatischen Handel. Zuletzt ging die US-Währung mit 95,73 Yen um. "Die Erwartungen an eine inflationstreibende Politik der BoJ sind weiter hoch", sagte Analyst Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management.

Der Markt rechne mit weiteren expansiven geldpolitischen Maßnahmen. Das dürfte den Yen drücken und die Aktienkurse antreiben. Okumura hält vor diesem Hintergrund einen Dollaranstieg auf 100 Yen ebenso für möglich wie einen Anstieg des Nikkei auf 14.000 Punkte noch vor den Oberhauswahlen, vermutlich im Juli.

An der Tokioter Börse waren insbesondere Finanzwerte und exportsensible Aktien gesucht. So legten beispielsweise Fanuc um 5,1 Prozent und Kyocera um 3,1 Prozent zu. Für Yahoo Japan ging es um 4 Prozent aufwärts. Das Internetportal hatte eine höhere Dividende angekündigt.

Schrittmacher an den Börsen in Ostasien war auch der von der Großbank HSBC ermittelte vorläufige Einkaufsmanagerindex für März. Er stieg von 50,4 im Februar auf 51,7 Punkte und sorgte damit für Konjunkturoptimismus. "Die Wiederbelebung könnte die Sorgen an den Märkten über ein schwächeres Wachstum dämpfen", erklärte Ökonom Lu Ting von der Bank of America Merrill Lynch. "Allerdings könnte das chinesische Neujahrsfest die Daten verzerrt haben. Die Investoren sollten die Indizes daher vorsichtig interpretieren."

Tatsächlich stieg der Index in Schanghai nur moderat und der HSI in Hongkong gab sogar leicht nach. Allerdings war der Shanghai-Composite-Index am Vortag auch um fast 3 Prozent nach oben geschossen. Wenig inspirierende Geschäftsergebnisse sorgten in Hongkong für Druck auf die Aktie des Internetportals Tencent. Sie verlor 4 Prozent an Wert.

In Sydney drehte der Markt im Verlauf ins Minus. Hier bremsten politische Turbulenzen, nachdem Ministerpräsidentin Julia Gillard aus Reihen der eigenen Partei aufgefordert worden war, darüber abstimmen zu lassen, wer als nächster Spitzenkandidat der Labour Party in die Wahl im September geht. Nach Ende des Börsenhandels wurde Gillard dann als Spitzenkandidatin bestätigt.

An der Börse sorgte Billabong International für Gesprächsstoff. Das Unternehmen hatte seine Aktie wegen Untersuchungen eines starken Kursverfalls vom Handel aussetzen lassen. Zuvor war der Kurs in der Spitze um 22 Prozent abgestürzt. Derzeit streiten sich zwei US-Konsortien um eine Übernahme des Sportartikelunternehmens.

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