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TOKIO (Dow Jones) - Gestützt von positiven US-Vorgaben und einem etwas leichteren Yen hat die Börse in Tokio am Freitag mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Die Entscheidung mehrerer Zentralbanken, die Märkte mit Dollar-Liquidität zu versorgen, habe die Panik abgemildert, hieß es. Gesucht waren vor allem Exportwerte und Bankenaktien. Der Nikkei kletterte um 2,3% bzw 195 Punkte auf 8.864, während der breitere Topix um 2,1% bzw 16 Punkte auf 768 zulegte.
Die Meldung, wonach die EZB, die Federal Reserve und die Notenbanken von Japan, England und der Schweiz, den Banken bei Bedarf Dollar über den Jahresultimo zur Verfügung stellen, hat nach Einschätzung eines Analysten von Daiwa Securities zwar eine von Europa ausgehende Kreditklemme verhindert. "Die griechische Schuldenkrise ist damit aber noch nicht gelöst", so der Experte. Die Blicke seien daher auf den EU-Gipfel am kommenden Wochenende und den nächsten Besuch der internationalen Finanzkontrolleure in dem hochverschuldeten Land am Montag gerichtet. Die Gewinne am Berichtstag seien vor allem von Leereindeckungen ausländischer Investoren getrieben worden, erklärte unterdessen ein Analyst von Ichiyoshi Investment Management. "Die Erholung ist ein Zeichen dafür, dass die Investoren bisher zu pessimistisch waren. Zwar ist das Angebot der europäischen Zentralbanken ermutigend, ein derart starker Kurstreiber wäre die Meldung aber eigentlich nicht gewesen." Unter den Einzelwerten verteuerten sich Sony um 4,3% auf 1.578 JPY während Canon um 4,3% auf 3.410 JPY sprangen und Olympus um 7,4% auf 2.225 JPY. Im Bankensektor zogen Mitsubishi UFJ Financial Group um 4,5% auf 345 JPY an und Nomura Holdings um 5,5% auf 308 JPY. Gegen den Trend des Marktes brachen Tokyo Electric Power (Tepco) unterdessen um 5,9% auf 335 JPY ein, belastet von Äußerungen des neuen Wirtschaftsministers Edano, nach denen neben dem Unglücksatomkraftwerk "Fukushima Daiichi" auch das ebenfalls zu Tepco gehörende Kernkraftwerk "Fukushima Daini" außer Betrieb genommen werden müsse. Eine Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke würde auf massives Unverständnis bei den Bewohnern der Region treffen, so Edano. Angesichts der enormen Kosten, die bei der Stilllegung von Atomkraftwerken anfallen, dürften sich die finanziellen Belastungen für Tepco stark vergrößern, hieß es von Marktteilnehmern. Nintendo büßten 0,6% auf 11.810 JPY ein. Hier belasteten Sorgen über die Umsatzentwicklung bei Spielekonsolen des Konzerns, nachdem einige andere Spielehersteller auf der aktuell stattfindenden Messe "Tokyo Game Show" verstärkt neue Spiele für Smartphones und Soziale Netzwerke vorgestellt hatten. DJG/DJN/kko Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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