FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter zeigen sich die deutschen Aktienmärkte am Donnerstagmittag. Die Investoren seien hin- und hergerissen zwischen positiven und negativen Einflüssen wie Übernahmen auf der einen Seite und hohen Rohstoffpreisen auf der anderen Seite, sagt ein Händler. Dazu fehlten bislang klare Signale von der US-Berichtssaison. "Der Markt achtet besonders auf Margendruck durch Rohstoffkosten", so der Händler. Der DAX fällt gegen 13.15 Uhr um 0,9% oder 61 auf 7.117 Punkte.

Inflationsdaten rücken immer weiter in den Mittelpunkt. So werden in den USA am Nachmittag die Produzentenpreise (PPI) und am Freitag die Verbraucherpreise (CPI) veröffentlicht. Zudem stehen am Freitag chinesische Verbraucherpreisdaten an. "Alles wichtige Daten, auf die der Markt achtet", so ein Händler. Beim US-PPI wird ein Anstieg von 0,8% nach 1,6% im Vormonat erwartet. Ohne Berücksichtigung der volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie sollte sich die Zunahme auf 0,2% verglichen mit Februar belaufen. Darüber hinaus stehen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA auf dem Programm. Der von der US-Notenbank am Vorabend publizierte Konjunkturbericht "Beige Book" habe unterdessen keine großen Neuigkeiten gebracht.

Hauptthema am Markt ist die Kapitalerhöhung der Commerzbank. In einem ersten Schritt auf dem Weg zur Rückzahlung der Staatshilfen hat das Kreditinstitut eine Pflichtwandelanleihe im Volumen von 5,7 Mrd EUR platziert. Damit sei zwar das obere Ende der Erwartungen erreicht worden, der Preis von 4,25 EUR enttäusche allerdings, kommentieren die Analysten von Silvia Quandt Research. Commerzbank geben 0,4% nach auf 4,67 EUR. Für Deutsche Bank geht es um 2,4% auf 41,65 EUR nach unten. Häuser wie J.P. Morgan sehen für die Branche insgesamt weiteren Kapitalerhöhungsbedarf.

Daimler fallen um optische 2,6% oder 1,32 EUR auf 49,78 EUR. Rechnerisch notiert die Aktie damit im Plus, da der Autohersteller 1,85 EUR je Aktie an seine Anleger ausschüttet.

Infineon geben um 2,4% auf 6,89 EUR im Einklang mit dem europäischen Technologie-Sektor nach. Die Analysten von Goldman Sachs hatten in einer Studie zum Auto-Sektor darauf hingewiesen, dass die Probleme in Japan zu Versorgungsschwierigkeiten bei Halbleitern führen könnten.

Im MDAX fallen Aareal Bank um 5% auf 23,08 EUR. Das Kreditinstitut hat eine Kapitalerhöhung über 269 Mio EUR angekündigt. Die Erlöse sollen für das Neugeschäft im Bereich Immobilienfinanzierung genutzt werden. Zudem erwägt die Aareal Bank eine weitere Rückführung der Stillen Einlage des SoFFin "in einer Größenordnung von 75 Mio EUR". Im vergangenen Jahr führte die Bank schon 150 Mio EUR der Stillen Einlage von ursprünglich 525 Mio EUR zurück.

Wacker Chemie geben um 1,2% auf 160,25 EUR nach. Die Analysten von Nomura haben die Aktien auf "Reduzieren" von "Kaufen" herabgestuft. Hochtief steigen um 2,0% auf 65,82 EUR und erholen sich damit weiter vom vorangegangenen Kurssturz. Anleger bewerteten die Gewinnwarnung der australischen Tochter Leighton zunehmend als einmaligen Ausrutscher, heißt es dazu.

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