FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas fester hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag nach einem eher ruhigen Geschäft geschlossen. Er profitierte dabei von guten Vorgaben der internationalen Börsen. Dabei gestaltete sich das Geschäft abwartend. "Die Luft ist etwas raus, man wartet nun auf den Beginn der US-Berichtssaison", meinte ein Marktteilnehmer. Als erstes Unternehmen wird Alcoa am Montag Zahlen vorlegen.

Der DAX stieg um 0,5% oder 38 Punkte auf 7.217. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 111,3 (Vortag: 124,9) Mio Aktien im Wert von rund 3,13 (Vortag: 3,38) Mrd EUR.

Gefragt waren die Versicherer. Die stark in festverzinsliche Papiere investierten Gesellschaften profitierten damit weiterhin von der Zinswende. Allianz rückten um 1,6% auf 103,65 EUR vor, Münchener Rück erhöhten sich um 2% auf nunmehr 115,85 EUR.

Auch E.ON waren mit 1,2% Plus auf 22,49 EUR gefragt. Die Analysten der UBS hatten die Aktie auf eine Empfehlungsliste gesetzt. Die Forderung der Gewerkschaft ver.di nach einer Lohnerhöhung von 6,8% für den Großteil der Mitarbeiter des Versorgers in Deutschland sorgte im Handel aber naturgemäß nicht für Freude. "Das läuft auf einen Anstieg um rund 4% wie in der Chemieindustrie hinaus", prognostizierte ein Teilnehmer.

Deutsche Börse zogen um 2,9% auf 54,45 EUR an. Händler sprachen von charttechnischen Käufen. Deutsche Post verloren dagegen nach dem Zwischenbericht des Wettbewerbers TNT 0,3% auf 12,87 EUR. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass sich das Express-Geschäft des niederländischen Wettbewerbers in den ersten zwölf Wochen des Jahres schwächer als erwartet entwickelt hat.

Die Aktie der Commerzbank büßte 3,2% auf 5,25 EUR ein. Die Bank hatte angekündigt, sich auf ihrer Hauptversammlung am 6. Mai neben der Kapitalmaßnahme von 11 Mrd EUR zur Ablösung der Stillen Einlage des Bundes weiteren Spielraum für Kapitalerhöhungen genehmigen lassen. Die Aktionäre sollen dann auch über neues genehmigtes Kapital im Volumen von 2 Mrd EUR sowie bedingtes Kapital von 7,5 Mrd EUR abstimmen.

Hochtief verzeichneten ebenfalls Verluste, nachdem "The Australian" von einer Kapitalerhöhung bei der australischen Tochter Leighton in Höhe von 600 Mio bis 800 Mio AUD berichtet hatte. Die Aktie sank um 1,8% auf 68,76 EUR. SGL Carbon gewannen dagegen 7,5% auf 39,79 EUR und setzten damit ihren Höhenflug fort. Händler verwiesen auf weiterhin wirksame Übernahmespekulationen, wobei es aber keine Neuigkeiten gegeben habe.

ProSiebenSat.1 erhöhten sich um 1,3% auf 19,37 EUR. Der finnische Medienkonzern Sanoma will die zum Verkauf stehenden ProSiebenSat.1-Auslandsbeteiligungen SBS Broadcasting in den Niederlanden und Belgien übernehmen.

Roth&Rau gewannen nach Anfangsverlusten 3% auf 19,75 EUR. Der Ausblick des Solarunternehmens für das laufende Jahr wird im Handel zwar als Enttäuschung aufgefasst. Erstaunlich sei aber, dass in die schlechten Nachrichten der vergangenen Woche hinein stets große Käufe der Aktie zu sehen gewesen seien, so ein Marktteilnehmer. Der Börsenneuling Norma schloss mit 20,80 EUR. Der Ausgabepreis war 21 EUR.

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