Alt 07.04.11, 18:04
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - Japan-Beben verunsichert
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag etwas leichter aus dem Handel gegangen. Die im Vorfeld erwartete Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank löste keine größeren Reaktionen an den Aktienmärkten aus. Ein erneutes schweres Erdbeben in Japan belastete den DAX allerdings im späten Geschäft und verhinderte so eine positiven Handelsschluss.

Der DAX ging mit einem Abschlag von 0,5% oder 36 Punkten auf 7.179 aus dem Handel. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 124,9 Mio Aktien nach 152,3 am Vortag im Wert von rund 3,38 (Vortag: 3,49) Mrd EUR.

Wie erwartet erhöhte die Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25%. Aussagen von Jean-Claude Trichet, wonach allerdings eine Zinserhöhungsserie keine beschlossene Sache sei, belasteten den Euro etwas. An den Zinsmärkten werden zurzeit zwei weitere Schritte bis auf 1,75% zum Jahresende eingepreist. Sollten diese ausbleiben, würde sich natürlich die Zinsdifferenz zum Dollar weniger stark ausweiten.

Allerdings halten die meisten Analysten an ihrer Erwartung fest, dass die EZB im weiteren Jahresverlauf die Leitzinsen vorsichtig weiter anheben wird. Die Bank of England hatte am Vormittag den Zins bei 0,50% bestätigt. Die meisten Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die BoE in den nächsten Monaten dem Beispiel der EZB folgen wird.

Zum Thema Erdbeben hieß es, dass die Anleger verständlicherweise bei Erdbeben- und Tsunami-Meldungen nervös reagierten. Laut dem Sender "NHK" soll das Beben in Nordjapan eine Stärke von 7,4 auf der Richterskala erreicht haben. Aus technischer Sicht ist der DAX unter die Unterstützung von 7.200 Punkten gefallen. Die nächste Marke liegt nun bei 7.150 Punkten.

Nach den kräftigen Kursgewinnen von Commerzbank in den beiden vergangenen Sitzungen fiel die Aktie um 4,9% auf 5,42 EUR. Die WestLB hat die Aktie nach Ankündigung der Kapitalerhöhung auf "Verkaufen" gesenkt und Nomura hat sie auf "Reduzieren" von "Halten" herabgestuft. Deutsche Bank zogen hingegen um 1,3% auf 42,49 EUR an und erholten sich damit auch von Spekulationen um eine Kapitalerhöhung, die das Papier am Vortag belastet hatten.

BMW büßten 2,8% auf 59,13 EUR ein, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf "Untergewichten" von zuvor "Übergewichten" abgestuft hat. Die Analysten verwiesen auf eine sinkende Gewinndynamik. Etwas leichter handelten auch Daimler mit einem Abschlag von 0,8%, für VW ging es um 2,2% auf 114,30 EUR nach unten. MAN verloren 1,3% auf 89,93 EUR.

In der zweiten Reihe büßten Hochtief 7,9% auf 69,99 EUR ein. Wegen offenbar massiver Probleme bei der australischen Tochter Leighton kann Hochtief ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr nicht halten. Der Baukonzern teilte mit, Leighton überprüfe derzeit die eigene Ergebnisprognose. Ingbert Faust von der equinet Bank hat Hochtief auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt.

Nach der Bekanntgabe von Erstquartalszahlen stiegen Gerresheimer um 0,7% auf 33,07 EUR. Die WestLB sprach von soliden Zahlen. Der Umsatz habe mit 237 Mio EUR ihre Erwartungen und den Konsens leicht übertroffen. Das bereinigte EBITDA von 41,8 Mio EUR habe um 4% über ihrer Schätzung gelegen.

Hamburger Hafen gaben um 1% auf 32,00 EUR nach. Die Bank of America-Merrill Lynch hat die Bewertung der Aktie mit "Underperformer" aufgenommen. Stada gewannen 2,1% auf 29,53 EUR und profitierten damit von einer Hochstufung durch die Citigroup. SGL Carbon setzten derweil ihre Aufwärtsbewegung fort und rückten um 2,9% auf 36,99 EUR vor. Mit Gewinnmitnahmen verloren ProSiebenSat.1 5,4% auf 19,12 EUR.

DJG/mpt/gei

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