Alt 07.04.11, 12:46
Standard XETRA-MITTAG/Zurückhaltendes Geschäft vor EZB-Zinsentscheid
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem neuen Monatshoch des DAX am Mittwoch und kurz vor der ersten Zinserhöhung in der Eurozone seit zwei Jahren ist am deutschen Aktienmarkt am Donnerstagmorgen die Luft raus. Gegen 13.02 Uhr MESZ verliert der Leitindex 0,2% oder 13 auf 7.201 und notiert damit knapp behauptet. Beobachter rechnen fest damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittag den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25% anhebt wegen steigender Inflationsgefahren.

Als Profiteure höherer Zinsen werden immer wieder die Versicherer genannt. Allianz steigen um 0,7% auf 102,65 EUR, nachdem sie bereits am Mittwoch um 1,3% gestiegen sind. Daneben profitiert der Sektor von dem Hilfsgesuch der portugiesischen Regierung. Wie bereits seit Monaten erwartet, wird das Land damit nun unter den Rettungsschirm der EU schlüpfen. Die Anleger reagieren mit Erleichterung, da ein Überspringen der Krise auf Spanien derzeit nicht erwartet wird.

In diesem Zusammenhang passt auch, dass eine Auktion spanischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von drei Jahren am Markt gut aufgenommen wurde. Derweil hat die Bank of England (BoE) die Leitzinsen bei 0,50% bestätigt. Die meisten Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die BoE in den nächsten Monaten dem Beispiel der EZB folgen wird.

Aus technischer Sicht ist der DAX auf Tagessicht bei 7.147 Punkten unterstützt, bei 7.283 Punkten liegt ein Widerstand.

Nach den kräftigen Kursgewinnen von Commerzbank in den beiden vergangenen Sitzungen fällt die Aktie nun um 4% auf 5,48 EUR. Die WestLB hat die Aktie nach Ankündigung der Kapitalerhöhung auf "Verkaufen" gesenkt und Nomura hat sie auf "Reduzieren" von "Halten" herabgestuft. Deutsche Bank ziehen hingegen um 2,4% auf 42,92 EUR an und erholen sich damit auch von Spekulationen um eine Kapitalerhöhung, die das Papier am Vortag belasteten.

BMW büßen 2,6% auf 59,21 EUR ein, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf "Untergewichten" von zuvor "Übergewichten" abgestuft hat. Die Analysten verweisen auf eine sinkende Gewinndynamik. Etwas leichter handeln auch Daimler mit einem Abschlag von 0,5%, für VW geht es um 1,3% nach unten. MAN verlieren 1,3% auf 89,93 EUR.

Hochtief büßen 8,2% auf 69,77 EUR ein. Wegen offenbar massiver Probleme bei der australischen Tochter Leighton kann Hochtief ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr nicht halten. Der Baukonzern teilte mit, Leighton überprüfe derzeit die eigene Ergebnisprognose. Ingbert Faust von der equinet Bank hat Hochtief auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt.

Nach der Bekanntgabe von Erstquartalszahlen steigen Gerresheimer um 2,1% auf 33,55 EUR. Die WestLB spricht von soliden Zahlen. Der Umsatz habe mit 237 Mio EUR ihre Erwartungen und den Konsens leicht übertroffen. Das bereinigte EBITDA von 41,8 Mio EUR habe um 4% über ihrer Schätzung gelegen.

Hamburger Hafen geben um 1,2% auf 31,91 EUR nach. Die Bank of America-Merrill Lynch hat die Bewertung der Aktie mit "Underperformer" aufgenommen. Stada gewinnen 2,1% auf 29,54 EUR und profitieren damit von einer Hochstufung durch die Citigroup.

DJG/mpt/gei

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