Alt 26.09.12, 17:08
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX erlebt schwärzesten Tag seit acht Wochen
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Den schlechtesten Tag seit acht Wochen hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch erlebt. Sorgen um die Eurozone schickten den DAX auf Talfahrt. Der Verlust von zwei Prozent auf 7.277 Punkte war der größte Rücksetzer seit dem 2. August. Unter die Räder gerieten vor allem Bankenaktien und die Papiere der konjunkturabhängigen Unternehmen. Von den 30 DAX-Titeln konnten sich lediglich drei dem Abwärtssog entziehen. Auch die Nebenwerte aus MDAX, TecDAX und SDAX gerieten auf breiter Front unter Druck.

Zwar wurden von Beobachtern der Generalstreik in Griechenland und Demonstrationen in Spanien für die Kursverluste ins Feld geführt: "In Griechenland streiken heute die Beschäftigten, das belastet die Stimmung für die Eurozone", sagte beispielsweise Gavan Nolan von Markit Credit Research. Händler hielten dem jedoch entgegen, diese Ereignisse würden von Investoren nur zum Vorwand benutzt, um einen Teil der jüngsten Kursgewinne einzustreichen.

Auch das lange Warten auf den Antrag Spaniens auf Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm habe die Nervosität befeuert, sagte Nolan. Und zudem habe die Ungewissheit, ob Griechenland mehr Zeit für die Umsetzung von Sparmaßnahmen bekommt, auf den Börsen gelastet. In Madrid und Mailand gerieten die Aktien noch stärker als am deutschen Markt unter Druck. Die Börse in Madrid brach um 3,9 Prozent ein und die in Mailand um 3,3 Prozent.

Europaweit waren Bankenaktien die größten Verlierer. Den Geldhäusern droht eine weitere Runde von Wertberichtigungen, sollte die Schuldenkrise in der Eurozone eskalieren statt einer Lösung zuzustreben. Papiere der Commerzbank büßten 5,7 Prozent ein und die der Deutschen Bank sogar 6,5 Prozent.

Auch die Aktien von Unternehmen, die mehr als andere von der weltweiten Konjunktur abhängen, gaben überdurchschnittlich nach. So büßten Continental, HeidelbergCement, Lanxess, ThyssenKrupp und Volkswagen zwischen 2,6 und 3,4 Prozent ein.

Daimler verloren 3,3 Prozent. Wegen einer schwächeren Lkw-Nachfrage verkürzt Mercedes-Benz im Nutzfahrzeug-Werk in Wörth die Arbeitszeit. Dort fertigen rund 12.000 Menschen Lkw der Typen Unimog und Actros.

EADS verloren 3,1 Prozent. EADS-Chef Thomas Enders hat die vorgeschlagene Bewertung des Unternehmens bei der geplanten Fusion mit der britischen BAE Systems verteidigt. Das Verhältnis von 60 zu 40 "spiegelt sehr fair die Wertverhältnisse dieser beiden Unternehmen wider", sagte Enders. Damit wurde den Spekulationen, das Umtauschverhältnis könne noch zugunsten der EADS-Aktionäre nachgebessert werden, die Luft rausgelassen. Seit Bekanntwerden der Fusion sind EADS-Aktien um 14 Prozent eingebrochen.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

DJG/bek/raz

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