Alt 08.12.11, 21:48
Standard Wall Street von enttäuschenden EZB-Aussagen und Gipfel-Sorgen belastet
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit Enttäuschung aufgenommene Aussagen von Mario Draghi, dem Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) und gesunkene Erwartungen in Bezug auf die Ergebnisse des EU-Gipfels haben am Donnerstag an Wall Street für nachgebende Kurse gesorgt. Vor allem im späten Handel kamen die Kurse stark unter Druck und gingen in der Nähe ihrer Tagestiefs aus der Sitzung. Der EZB-Präsident hatte verstärkten Käufen von Staatsanleihen durch die Notenbank eine Absage erteilt und die Erwartungen der Märkte damit enttäuscht. Die wesentlich besser ausgefallenen wöchentlichen US-Erstanträge spielten vor diesem Hintergrund keine Rolle.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 1,6% bzw 199 auf 11.998 Punkte. Das Tagestief lag bei 11.966 Punkten. Der S&P-500-Index reduzierte sich um 2,1% bzw 27 Punkte auf 1.234. Der Nasdaq-Composite-Index ging mit einem Abschlag von 2% bzw 53 Punkten bei 2.596 aus dem Handel. Das Umsatzvolumen lag bei 0,93 (Mittwoch: 0,96) Mrd Aktien. Auf 415 (1.598) Gewinner kamen 2.629 (1.407) -verlierer. Unverändert gingen 68 (123) Titel aus der Sitzung.

Viele Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass die EZB nach einem Aufbruch in die Fiskalunion bereit sein würde, den Refinanzierungsbedarf von Italien, Spanien und Europas Banken in den ersten vier Monaten 2012 von rund 500 Mrd EUR notfalls auch mit der Notenpresse sicher zu stellen. "Es wird nicht der große Befreiungsschlag erwartet, aber falls es keine sichtbaren Fortschritte gibt wäre dies eine große Enttäuschung", sagte ein Teilnehmer mit Blick auf die Gipfel-Ergebnisse.

Im späten Handel sorgten dann Berichte, wonach Deutschland sich gegen zentrale Punkte der erwarteten Gipfel-Beschlüsse stellen könnte, für weiter nachgebende Kurse. Dazu zähle eine Bankenlizenz für den dauerhaften Rettungsschirm ESM. Beobachter rechnen für Freitag wegen der Vielzahl von Meldungen und Aussagen zu den Ergebnissen des Gipfels mit einem sehr volatilen Handel.

Vor diesem Hintergrund gingen die wesentlich besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Erstanträge völlig unter. Diese sind in der Woche zum 3. Dezember auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gefallen.

Überdurchschnittlich unter Druck standen vor allem die Finanzwerte. Bank of America gaben um 5,1% auf 5,59 USD nach, J.P. Morgan um 5,2% auf 32,22 USD. Für die Allianz-Beteiligung Hartford Financial Services ging es um 8,1% auf 17,20 USD nach unten. Die als defensiv geltenden Aktien hielten sich etwas besser. Coca-Cola gaben um 0,1% auf 66,73 USD nach und Kraft Foods fielen um 0,6% auf 36,15 USD. McDonald's erhöhten sich um 0,5% auf 96,92 USD. Der weltweite flächenbereinigte Umsatz der Schnellrestaurant-Kette ist im November überraschend stark um 7,4% gestiegen.

In der zweiten Reihe kletterten Pacific Sunware um 10.4% auf 1,49 USD. Das auf Kleidung für Teenager und junge Erwachsene spezialisierte Unternehmen hat Verhandlungen mit Vermietern von Geschäftsräumen abgeschlossen und wird in den kommenden 14 Monaten zwischen 175 und 200 unprofitable Shops schließen. Künftig wolle man sich auf eine Basis von 500 bis 600 gut laufenden Geschäften konzentrieren, so Pacific Sunware.

DJG/DJN/ros

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