Alt 08.12.11, 15:04
Standard Wall Street vor EU-Gipfel kaum verändert erwartet
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NEW YORK (Dow Jones) - Vor dem Beginn des auch an Wall Street mit Spannung erwarteten EU-Gipfels dürften die US-Aktienmärkte kaum verändert in den Donnerstag starten. Darauf lassen zumindest die vorbörslichen Stände der Futures auf wichtige Indizes schließen. Bis 14.54 Uhr MEZ sinkt der Future auf den S&P-500-Index um 0,2%, der Future auf den Nasdaq-100-Index notiert unverändert.

Am Abend beginnen die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder ihren zweitägigen Gipfel, an dessen Ende nach deutsch-französischen Planungen nicht mehr und nicht weniger als der Aufbruch in die Fiskalunion stehen soll. Dies wird von vielen Beobachtern als eine Voraussetzung dafür betrachtet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr die Refinanzierung von Peripherieländern wie Italien und Spanien notfalls mit der Notenpresse sicherstellt.

Den ersten Teil der von ihnen erwarteten Maßnahmen haben die Währungshüter um EZB-Präsident Mario Draghi bereits am frühen Nachmittag geliefert - sie senkten den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,0%, kündigten Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von drei Jahren an und lockerten die Anforderungen für durch die Geschäftsbanken zu hinterlegenden Sicherheiten. Der unerwartet kräftige Rückgang der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung wurde zwar positiv beurteilt, fiel angesichts der Nervosität vor dem EU-Treffen aber nicht nachhaltig ins Gewicht. Sie sanken binnen Wochenfrist um 23.000, Volkswirte hatten lediglich ein Minus von 7.000 erwartet.

Im vorbörslichen Geschäft an Wall Street sind vor allem die Finanzwerte gefragt, Bank of America steigen um 2,1%, J.P. Morgan um 1,6%. In der zweiten Reihe springen AutoNation um 10,6%. Die Autohandelsgruppe hat sich eine Kreditlinie über 1,7 Mrd USD gesichert, die eine teurere Fazilität ablöst. Pacific Sunware schießen um 25,2% nach oben. Das auf Kleidung für Teenager und junge Erwachsene spezialisierte Unternehmen hat Verhandlungen mit Vermietern von Geschäftsräumen abgeschlossen und wird in den kommenden 14 Monaten zwischen 175 und 200 unprofitable Shops schließen. Künftig wolle man sich auf eine Basis von 500 bis 600 gut laufenden Geschäften konzentrieren, so Pacific Sunware.

THQ brechen hingegen um 17,8% ein. Der Videospieleverlag hat die Umsatzprognose für das dritte Quartal um gut ein Viertel gegenüber dem bisherigen Ausblick zurückgenommen. Dabei verwies das Unternehmen auf eine schwächer als erwarte Absatzentwicklung bei seinem Spiele-Tablet "uDraw". Nach der Schlussglocke wird noch Texas Instruments das so genannte Mid-Quarter Update für das Schlussvierteljahr vorlegen. Der Halbleiterhersteller gilt als wichtiger Wettbewerber der deutschen Infineon. Vorbörslich geben Texas Instruments um 0,6% nach.

Auch zur Wochenmitte standen die Kurse an Wall Street ganz im Zeichen des anstehenden EU-Gipfels. Allerdings gab es für den Optimismus der Investoren zur Handelseröffnung noch einen leichten Dämpfer. Von diesem erholten sich die Kurse im Verlauf aber wieder. Am Ende des Tages legte der Dow-Jones-Index um 0,4% oder 46 auf 12.196 Punkte zu. Der S&P-500-Index erhöhte sich um 0,2% oder 3 auf 1.261 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index schloss praktisch auf dem Niveau des Vortags bei 2.649 Punkten.

DJG/DJN/jej/raz

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