Alt 07.12.11, 00:27
Standard Wall Street zwischen negativen S&P-Aussagen und Gipfel-Hoffnungen
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NEW YORK (Dow Jones) - Negative S&P-Aussagen zur Eurozone einerseits und Hoffnungen auf den EU-Gipfel am Ende der Woche andererseits haben am Dienstag an Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz gesorgt. So hallte der Paukenschlag von Standard & Poor's (S&P) vom Vortag noch nach. Gleichzeitig sorgte der anstehende EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag aber für einen gewissen Optimismus. Zudem kam der Markt bereits im späten Handel des Vortages unter Druck, hieß es. Marktbewegende US-Konjunkturdaten standen am Berichtstag nicht auf der Agenda.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4% bzw 52 auf 12.150 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,1% bzw 1 Punkt auf 1.258 zu. Der Nasdaq-Composite-Index verlor dagegen 0,2% bzw 6 Punkte auf 2.650. Das Umsatzvolumen ging auf 0,80 (0,89) Mrd Aktien zurück. Auf 1.536 (2.372) Gewinner kamen 1.487 (689) -verlierer. Unverändert gingen 100 (73) Titel aus der Sitzung.

S&P hatte für 15 der insgesamt 17 Mitglieder des gemeinsamen Währungsgebiets damit gedroht, die Kreditwürdigkeit zu senken. Hiervon sind auch alle bislang "AAA"-bewerteten Länder betroffen, darunter Deutschland und Frankreich. Zudem hat S&P am Berichtstag auch noch den Euro-Rettungfonds unter Beobachtung gestellt. Die höchste Kreditwürdigkeitsnote "AAA" für die Europäische Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) werde auf eine mögliche Herabstufung geprüft, hieß es.

Im späten Handel beflügelte ein Bericht der "Financial Times" die Kurse. Die Zeitung berichtete, EU-Offizielle würden die Möglichkeit von zwei EU-Rettungsschirmen prüfen, was das Hilfsvolumen nahezu verdoppeln würde. Die Kurse konnten das Niveau aber nicht bis zum Sitzungsende verteidigen und fielen wieder zurück. "Das war der eindeutige Beweis, dass der Markt aktuell von Schlagzeilen getrieben wird", äußerte sich ein Händler. Zudem habe der Markt die Aussagen von der "optimistischen Seite" gesehen.

Insgesamt berichteten Händler von Zurückhaltung. "Alle blicken auf den Gipfel am Ende der Woche, der die nächste Chance für den großen Wurf zur Überwindung der Schuldenkrise in der Eurozone darstellt", so ein Teilnehmer. Allerdings sei die ohnehin hohe Messlatte durch S&P noch etwas höher gelegt worden. "Die Ratingagentur ist bereit zu handeln, falls es erneut zu keinen substanziellen Beschlüssen kommt", ergänzte ein Händler.

Sollte es aber zu Lösungen in Bezug auf die Schuldenkrise kommen, dann könnten die Märkte im letzten Monat des Jahres noch einmal eine ähnliche Entwicklung wie im Oktober nehmen, sagte ein Teilnehmer. Im Oktober gewann der S&P-500-Index 11% und verzeichnete damit den höchsten Monatsgewinn seit Dezember 1991.

Stärkster Wert im DJIA waren General Electric mit einem Aufschlag von 2,4% auf 16,72 USD. Die Analysten von Bernstein haben die Aktie auf "Outperform" von "Market Perform" hochgestuft. 3M gewannen 1,5% auf 82,13 USD. Der Mischkonzern will trotz des unsicheren Umfelds seinen Gewinn im kommenden Jahr steigern. Das Ergebnis je Aktie werde 6,25 bis 6,50 USD erreichen, sagte CFO Chris Holmes, der zugleich die Prognose für 2011 von 5,85 bis 5,95 USD bestätigte.

Pfizer verzeichneten ein Plus von 2,0% auf 20,23 USD. Das Unternehmen hat bei einer Studie des Harnblasen-Präparats "Toviaz" ein entscheidendes Ziel erreicht. Dagegen gehörten die Finanzwerte und Zykliker zu den schwächeren Titeln. So fielen J.P.Morgan um 0,8% auf 33,23 USD, und Caterpillar reduzierten sich um 0,9% auf 95,96 USD. Leap Wireless hat von Verizon Wireless ein Mobilfunk-Spektrum rund um Chicago erworben und dafür 204 Mio USD auf den Tisch gelegt. Leap Wireless kletterten um 1% auf 9,45 USD.

DJG/DJN/ros

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