Alt 20.09.11, 00:28
Standard Wall Street schließt mit Eurozone-Schuldenkrise schwächer
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit Abgaben, aber deutlich erholt von ihren Tagestiefs, haben die Kurse an Wall Street am Montag den Handel beendet. Die Sorgen bezüglich der Schuldenkrise in der Eurozone belasteten weiterhin das Marktsentiment. Mit der Aussage eines griechischen Offiziellen aus dem Finanzministerium, wonach sich das Land "nahe an einer Einigung" mit den Vertretern der Troika befinde zog der Markt am Handelsende dann etwas an. Allerdings gab es für diese Aussage keine offizielle Bestätigung.

Der DJIA verlor 0,9% bzw 108 Punkte auf 11.401, nachdem er im frühen Verlauf schon bis auf 11.255 Punkte gefallen war. Der S&P-500 fiel um 1% bzw 12 Punkte auf 1.204. Der Nasdaq-Composite gab um 0,4% bzw 9 Punkte auf 2.613 nach. Umgesetzt wurden dabei 0,91 (Freitag: 1,81) Mrd Aktien. Es wurden 689 (1.535) Kursgewinner und 2.334 (1.487) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 92 (95) Titel.

Der Fokus habe sich zu Wochenbeginn fast vollständig auf die Schuldenkrise der Eurozone gerichtet, hieß es. Händler machten unter anderem das als ergebnislos empfundene ECOFIN-Treffen der europäischen Finanzminister am Wochenende als Belastungsfaktor aus. Eine mit Spannung erwartete Telefon-Konferenz zwischen Vertretern von Internationalem Währungsfonds (IWF), der europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission, der sogenannten Troika, mit dem griechischen Finanzminister blieb zunächst ohne ein Ergebnis. Es hieß nur die Gespräche seien "produktiv und substanziell" verlaufen und sollen am Dienstag fortgesetzt werden. Die Ergebnisse der Gespräche sollen möglicherweise erst am Mittwoch mitgeteilt werden, hieß es von griechischer Seite.

Mit der Aussage eines griechischen Offiziellen aus dem Finanzministerium, man befinde sich "nahe an einer Einigung", zogen die Kurse im späten Handel dann an. "Keiner rechnet ernsthaft mit einer Zahlungsunfähigkeit von Griechenland", so ein Händler. Die Reaktion des Marktes zeige allerdings, wie sehr derzeit auf dieses Thema geschaut werde, ergänzte ein Beobachter.

Zudem belasten auch schwache Daten vom US-Immobilienmarkt. So ist der NAHB-Stimmungsindex der Bauunternehmen im September erneut zurückgegangen. Er fiel auf 14 nach zuvor 15 Punkten. Ökonomen hatten einen unveränderten Stand erwartet. Der Index misst die Verkaufsaktivitäten bei neuen Einfamilienhäusern. Daneben drückte auch die Abwicklung des großen Verfalltages an den Terminbörsen. Am Freitag waren dort die Optionen und Futures auf Aktien und Indizes verfallen. Da zahlreiche Marktteilnehmer Aktien angedient bekommen hatten, die sie nicht im Bestand führen möchten, wurden diese am Montag verkauft.

Mit Abschlägen zeigten sich angesichts der Nachrichtenlage erneut die Finanzwerte. Aber auch Energie- und Industriewerte gaben nach. So fielen J.P.Morgan um 2,8% auf 32,49 USD, Bank of America gaben um 3,3% auf 6,99 USD nach, Alcoa verloren 3,3% auf 11,58 USD, Exxon Mobil büßten 1,1% auf 73,70 USD ein und Chevron fielen um 0,9% auf 98,71 USD. Mit einem Plus von 0,6% auf 88,81 USD schlossen dagegen McDonalds.

Nach starken Gewinnen zu Handelsbeginn kamen Tyco im Verlauf wieder etwas zurück und schlossen mit einem Plus von 2,4% bei 44,75 USD. Der Mischkonzern will sich in drei separate Gesellschaften aufspalten, die alle börsennotiert werden sollen. Tyco folgt damit anderen Unternehmen wie ITT und Marathon Oil, die sich im Jahresverlauf auch für eine Aufspaltung entschieden hatten. Investoren sehen dies bei Mischkonzernen gern, da der Wert der Einzelteile oft den eines kombinierten Unternehmens überwiegt.

Bei den Technologiewerten verloren Applied Materials 2,9% auf 11,23 USD. Die Aktien litten unter einer Herunterstufung durch Goldman Sachs auf "Sell" von "Neutral". Derzeit seien die Auftragseingänge bei dem Chip-Hersteller weiter überdurchschnittlich, so das in den kommenden Monaten mit einer Korrektur zu rechnen sei. Diese könnte bis Mitte kommenden Jahres anhalten.

DJG/DJN/ros

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