Alt 11.10.19, 15:37
Standard "Handelsoptimismus" beflügelt Börsen
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NEW YORK (Dow Jones)--Optimistische Erwartungen an den Ausgang der US-chinesischen Handelsgespräche treiben die US-Aktienmärkte zum Wochenausklang nach oben. Kurz nach Handelsbeginn am Freitag gewinnt der Dow-Jones-Index 1,2 Prozent auf 26.810 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,3 Prozent.

Die Erwartungen, dass zumindest eine partielle Einigung zwischen den USA und China zustandekommt, sind zuletzt gestiegen, befeuert auch von zuversichtlichen Äußerungen des US-Präsidenten. "Es läuft sehr gut", sagte Präsident Donald Trump zu Reportern. Auch dass Trump Vizepremier Liu He aus der Pekinger Delegation persönlich treffen wird, gilt als positives Zeichen.

Analysten hoffen, dass die Fortschritte ausreichen, um die für kommende Woche von den USA angekündigten weiteren Zollerhöhungen abzuwenden. "Die Anleger glauben allmählich, dass es Licht am Ende des Handelskriegtunnels gibt", so Marktstratege Stephen Innes von AxiTrader.

Konjunkturdaten könnten etwas im Schatten der Handelsgespräche stehen. Die vorbörslich gemeldeten Importpreise stiegen im September auf Monatssicht um 0,2 Prozent, während Volkswirte eine Stagnation erwartet hatten. Nach der Startglocke folgt der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung in den USA.

Anleger wagen sich aus der Deckung - Gold und Anleihen unter Druck

Der Optimismus bezüglich der Handelsgespräche lässt die Anleger mutiger werden. "Sichere Häfen" sind nicht mehr gefragt. Am Anleihemarkt führt das zu weiter steigenden Renditen. Zehnjährige US-Anleihen rentieren mit 1,71 Prozent und damit 4,2 Basispunkte höher als am Vortag. Der Goldpreis gibt um 0,6 Prozent nach auf 1.485 Dollar. Hier lasten zusätzlich die gestiegenen Marktzinsen.

Am Devisenmarkt werden Fluchtwährungen wie der Yen verkauft. Der Dollar steigt deutlich über 108 Yen. Der Euro profitiert ebenfalls von der wieder besseren Stimmung. Er klettert auf rund 1,1060 Dollar.

Star des Tages ist jedoch das britische Pfund, das von der wachsenden Hoffnung auf einen geregelten Brexit steil nach oben gezogen wird. Kostete es am Donnerstagmorgen im Tagestief noch wenig mehr als 1,22 Dollar, so profitierte es zunächst von ermutigenden Signalen eines Treffens des britischen Premierministers Johnson mit seinem irischen Pendant Varadkar. Am Freitag erhielt es einen weiteren Schub, nachdem der EU-Chefverhandlungsführer Barnier von "konstruktiven" Gesprächen mit seinem britischen Gegenpart Barclay gesprochen hatte. Es sprang in der Spitze auf 1,2685 Dollar und kostet aktuell rund 1,2650.

Die Ölpreise ziehen ebenfalls kräftig an. Einerseits treibt die Erwartung an Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits USA-China die Preise nach oben. Rückenwind kommt aber auch von der Nachricht, dass ein iranischer Öltanker offenbar von zwei Raketen getroffen wurde. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 1,0 Prozent auf 54,09 Dollar, Brent rückt um 0,9 Prozent auf 59,62 Dollar vor.

Finanzwerte und konjunkturnahe Aktien gesucht

Am Aktienmarkt sind vor allem Finanzwerte dank der wieder gestiegenen Anleiherenditen gefragt, aber auch Aktien der Sektoren Transport und Industrie. Der Dow wird von der Aktie des als Konjunkturindikator geltenden Baumaschinenherstellers Caterpillar angeführt, de um 3,2 Prozent zulegt.

Aktien von Oracle legen um 0,7 Prozent zu. Hier dürften neben den ermutigenden Nachrichten von den US-chinesischen Verhandlungen auch die überzeugenden Quartalszahlen von SAP stützen, die der deutsche Wettbewerber in der Nacht überraschend vorgelegt hatte.

Ein positiver Analystenkommentar verhilft Johnson & Johnson zu einem Plus von 1,4 Prozent. Bernstein hat die Aktie auf Outperform von Market Perform hochgestuft.

Apple legen um 1,3 Prozent auf 233 Dollar zu. Die Analysten von Wedbush haben ihr Kursziel für die Apple-Aktie auf 265 von 245 Dollar angehoben und die Einstufung Outperform bekräftigt.

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October 11, 2019 09:47 ET (13:47 GMT)

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