Alt 04.10.19, 21:58
Standard Wall Street erholt - Jobbericht bessert Stimmung
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NEW YORK (Dow Jones)--Ein guter US-Arbeitsmarktbericht hat zum Wochenausklang für Erleichterung an der Wall Street gesorgt. Nach der jüngsten Reihe zum Teil extrem schwacher Daten aus den USA waren die Daten Balsam für die Aktionäre. Mit 136.000 neuen Stellen wurde die Prognose eines Stellenaufbaus von 145.000 zwar knapp verfehlt, doch die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent, das ist die niedrigste Quote seit fünfzig Jahren. Hier war mit einem unveränderten Wert von 3,7 Prozent gerechnet worden. Auch wurden die Daten für den August leicht nach oben revidiert. Einziger Wermutstropfen war der leichte Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 26.574 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen ebenfalls um jeweils 1,4 Prozent. Den 2.181 (Donnerstag: 1.718) Kursgewinnern an der NYSE standen 759 (1.226) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 77 (90) Aktien.

Einen Schub für Aktien gab es auch im Verlauf, nachdem US-Präsident Donald Trump einmal mehr ankündigte, dass eine Vereinbarung zwischen Washington und Peking in den Handelsfragen erreichbar sei. Es gebe eine "sehr gute Chance" dafür. Vertreter beider Länder sollen sich am 10. und 11. Oktober in Washington treffen, um an einer Lösung zu arbeiten.

Dennoch blieb die Skepsis nach dem Arbeitsmarktbericht bestehen, denn vorherige Daten hatten für eine massive Enttäuschung bei den Investoren gesorgt. Doch wurde dies nun in freundlicherem Licht gesehen, weil die Hoffnungen sich auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank richten. Eine Zinssenkung Ende Oktober wird gegenwärtig mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 80 Prozent eingepreist.

Kein Druck auf "Sichere Häfen"

Die anhaltende Sorge vor einer drohenden globalen Rezession zeigte sich bei den "sicheren Häfen" Gold und Anleihen, die nur kurzzeitig etwas nachgaben. Der Goldpreis verharrte pro Feinunze bei auf 1.505 Dollar. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel mit steigenden Notierungen um 2,0 Basispunkte auf 1,51 Prozent. Hier stützte auch die Erwartung, dass es zu weiteren Zinssenkungen kommen wird.

Die Ölpreise wiederum reduzierten zwar die Gewinne nach den Daten, hielten sich aber im Plus. Hier war es zuletzt acht Handelstage in Folge nach unten gegangen. Die anhaltenden Konjunktursorgen erschwerten eine deutliche Erholung der Preise, hieß es von der UBS. Auf der anderen Seite stütze jedoch das Risiko neuerlicher Angriffe auf die Ölinfrastruktur im Nahen Osten. Eine Erholung gab es zudem nach den Baker-Hughes-Daten, die erneut einen wöchentlichen Rückgang der aktiven Bohranlagen in den USA ausgewiesen haben, es war der siebte in Folge. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum Settlement um 0,7 Prozent auf 52,81 Dollar. Für Brent ging es um 1,2 Prozent auf 58,41 Dollar nach oben.

Der Dollar bewegte sich wechselhaft, tendierte aber zu Ende etwas unter dem Niveau des späten Vortags. Der Euro stand bei 1,0983 Dollar, nach 1,0972 Dollar am Donnerstagabend. Die Commerzbank vermutete bereits vor Veröffentlichung der Job-Daten, dass eine positive Überraschung kaum ausreichen dürfte, um die Rezessionsängste zu zerstreuen.

HP-Aktie mit Restrukturierung unter Druck

Bei den Einzelwerten sackte die HP-Aktie nach der Ankündigung eines Restrukturierungsplans um 9,6 Prozent ab. Der US-Computer- und Druckerhersteller will in den kommenden Jahren weltweit bis zu 9.000 Stellen streichen. Das ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungsplans, den der neue Konzernchef Enrique Lores am Donnerstag vorstellte. HP will sich demnach künftig mehr auf Dienstleistungen konzentrieren. Der Konzern erhofft sich Einsparungen von jährlich 1 Milliarde Dollar ab 2022.

Apple legten um 2,8 Prozent zu. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete, dass der iPhone-Konzern die Produktion um bis zu 10 Prozent erhöht. Derweil sagten die Experten von Citi Research, dass der iPhone-Absatz im Dezemberquartal zwar enttäuschen könnte. Sie empfehlen die Aktie aber dennoch zum Kauf, weil das Wachstum im kommenden Jahr wieder anziehen dürfte.

Costco drehten ins Plus und stiegen um 0,9 Prozent. Der Umsatz des Großhandelskonzern hatte für das vierte Quartal mit 47,5 (Vorjahr: 44,41) Milliarden Dollar gerade so die Markterwartungen getroffen, beim Ergebnis je Aktie jedoch verfehlt. Einige Analysehäuser hatten ihre Kursziele aber nach oben genommen.

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October 04, 2019 16:13 ET (20:13 GMT)

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