FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert am Dienstagmittag etwas leichter. Der DAX notiert um 12.50 Uhr MESZ um 0,3% oder 15 Punkte niedriger bei 5.057. In einem sehr volatilen, also schwankungsreichen Handel notierte der DAX mit 5.160 Punkten im frühen Handel bereits deutlich im Plus, sackte aber zwischenzeitlich auch unter die 5.000er Marke ab. Weiterhin ist es die Nachrichtenlage über den "Gesundheitszustand" der griechischen Staatsfinanzen wie auch die Kapitalisierung der europäischen Banken, die die Impulse für den Aktienmarkt liefert.

Am Vormittag fanden Auktionen von italienischen Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten statt. Diese sind nach Aussage aus dem Handel "zufriedenstellend" gelaufen. Bei einer jüngst gestiegenen Rendite fanden die Anleihen Käufer, auch wenn das Volumen nicht den Erwartungen entsprach. Gleichzeitig zogen die Kreditausfallversicherungen für die italienischen Anleihen auf ein neues Rekordniveau an, was dafür steht, dass die Investoren weiterhin sehr vorsichtig gegenüber dem Schuldner Italien eingestellt sind.

Daneben ist weiter die Entwicklung in Griechenland das dominierende Thema, zumal am Mittwoch die sogenannte "Troika" wieder nach Athen reist. Dann werden die Vertreter der Eurozone, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds prüfen, ob die Haushaltskonsolidierung Griechenlands dem Zeitplan entsprechend voranschreitet. Dies ist die Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Hilfszahlung.

Am Vormittag hatte das Institut für Weltwirtschaft (IfW) der Uni Kiel seine Prognose zum deutschen Wirtschaftswachstum für das laufende und das kommende Jahr nach unten revidiert, das Institut sieht nun Rezessionsrisiken für Deutschland. Für 2011 rechnen die IfW-Experten jetzt mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes um 2,8%, im Juni war noch ein BIP-Wachstum von 3,6% prognostiziert worden. Für 2012 erwartet das IfW einen BIP-Anstieg um 0,8% nach zuvor vorausgesagten plus 1,6%.

Unternehmensnachrichten sind dagegen einmal mehr dünn gestreut. Investoren schauen daher verstärkt nach Analysteneinstufungen. Zum Kauf empfehlen die Analysten der Citigroup die Aktie der HeidelbergCement, die am Mittag gegen den Trend um 1% auf 26,37 EUR zulegen. Die Aktie des Börsenbetreibers Deutsche Börse stellt am Mittag den Gewinner, die Aktie legt um 2% auf 39,11 EUR zu. Nach oben geht es auch für E.ON, Händler verweisen auf eine Analyse aus dem Hause Morgan Stanley.

Erholen können sich auch die Aktien der Autohersteller. In Frankfurt startet die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) und lenkt damit den Fokus auf die Branche. Aussagen gab es bereits von BMW, VW und der VW-Tochter Audi. Letztere hat am Morgen das Absatzziel im laufenden Geschäftsjahr nach oben angepasst. BMW gewinnen um 1,4%, Daimler 0,1% und VW 0,5%.

Unterschiedliche Stimmen kursieren zur Deutschen Telekom. Negativ gewertet wird eine Aussage von Goldman Sachs, Anleger sollten den Titel verkaufen wegen des drohenden Scheiterns des Verkaufs von T-Mobile USA. "Andererseits sollte man die Telekom nicht vorzeitig abschreiben", so ein Händler. Die Aktie steigt um 0,8% auf 8,01 EUR.

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