Alt 09.09.11, 12:41
Standard XETRA-MITTAG/DAX baut Verluste weiter aus - Obama hilft nicht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt baut die Verluste bis Freitagmittag weiter aus. Die Ankündigung eines Job-Programms durch den US-Präsidenten Barack Obama konnte Investoren am Vorabend ebenso wenig überzeugen wie eine Rede des Fed-Chairman Ben Bernanke, in der dieser nochmals die Handlungsmöglichkeiten der US-Notenbank dargelegt hat. Der DAX gibt gegen 13.00 Uhr um 1,1% oder 58 Punkte auf 5.350 nach und notiert damit schwächer.

Die Schuldenkrise in der Eurozone und der Absturz des Euro gegen den Dollar liegen schwer auf den Gemütern. Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, hat vor dem G7-Treffem am Wochenende noch einmal vor den Gefahren für die Weltwirtschaft und den Bankensektor gewarnt. "Vor dem Wochenende machen die Anleger ihre Positionen zu", sagt ein Händler. Auch jähre sich der Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center in New York - ein weiterer Grund, nicht auf steigende Kurse zu setzen.

Aus technischer Perspektive ist der DAX auf Tagessicht bei 5.295 Punkten unterstützt, bei 5.522 Punkten liegt ein Widerstand.

Bayer-Aktien ziehen mit 2,3% auf 39,86 EUR gegen den Trend am Gesamtmarkt an. Ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde FDA hat am Vorabend das Medikament "Xarelto" zur Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern zur Zulassung empfohlen. Noch am Dienstag hatte es von der FDA negative Aussagen zu dem Mittel gegeben, was die Bayer-Aktie um 7,5% hatte nachgeben lassen. J.P. Morgan rät nun weiter zum Übergewichten der Aktie.

Porsche Vorzugsaktien brechen dagegen um 12,9% auf 38,28 EUR ein. VW und Porsche werden nicht wie ursprünglich geplant noch in diesem Jahr verschmelzen. Wegen rechtlicher Hürden sei zum jetzigen Zeitpunkt eine Einschätzung der wirtschaftlichen Risiken eines Zusammengehens nicht möglich, teilte Porsche mit. Es geht um Risiken, die den Stuttgartern aus Ermittlungen in den USA und Deutschland entstehen könnten.

Gegen die ehemaligen Porsche-Vorstände Wendelin Wiedeking und Holger Härter laufen hierzulande und in den USA Verfahren beziehungsweise Klagen wegen möglicher Marktmanipulation im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme von VW durch Porsche. Hieraus könnten Porsche horrende Schadenersatzforderungen entstehen. VW fallen um 1,1% auf 106,80 EUR.

Banken und Versicherer werden derweil mit den anhaltenden Sorgen um die Eurozone und den negativen Kommentaren seitens des IWF von den Anlegern weiter gemieden. Die Risikospreads auf griechische Staatsanleihen ziehen weiter an und indizieren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Zahlungsausfall der Titel. Allianz verlieren 2,1% auf 64,47 EUR, Munich Re 1,4% auf 84,76 EUR, Commerzbank 3,8% auf 1,76 EUR und Deutsche Bank 2,4% auf 24,29 EUR.

Deutsche Telekom handeln rund 0,7% niedriger bei 8,41 EUR. Die Bank HSBC hat die T-Aktie auf "Neutral" von "Übergewichten" gesenkt. In der zweiten Reihe brechen TUI 7,4% auf 4,04 EUR ein. Den Kursverlust erklären sich Händler mit der Kontrollmehrheit von Mehrheitsaktionär Mordaschow. "Einige Anleger wollen hohen Freefloat und keine zu mächtigen Einzelaktionäre sehen", sagt ein Händler.

DJG/mpt/raz

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