Alt 08.09.11, 14:05
Standard XETRA-MITTAG/Fester - Dt. Bank mit bestätigtem Gewinnziel gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt setzt am Donnerstagmittag die am Vortag gestartete Erholungsbewegung weiter fort. Dabei stellen die zyklischen Werte und die Finanzwerte, die in der Abwärtsbewegung kräftige Einbußen zu verzeichnen hatten, die Gewinner. Im Handel wird auf die Notenbanksitzung der Europäischen Zentralbank wie auf die Rede von US-Präsident Obama am Abend verwiesen. Diese Termine beinhalteten Überraschungspotenzial, im Vorfeld kämen Käufe an den Markt.

Der DAX, der am Mittwoch bereits um 4,1% gestiegen war, handelt gegen 12.45 Uhr um 43 Punkte bzw 0,8% höher bei 5.450. Technisch unterstützt ist der Leitindex auf Tagessicht bei 5.288 Punkten, bei 5.523 Zählern liegt ein Widerstand. MDAX und TecDAX legen jeweils um gut 1% zu.

Mit Spannung wird zunächst auf die Aussagen von EZB-Präsidenten Jean Claude Trichet am frühen Nachmittag gewartet. Trichet dürfte nach Einschätzung von Marktteilnehmern im Rahmen der an die Leitzinsentscheidung stattfindenden Pressekonferenz sehr viel "dovisher" auftreten. Analysten halten es für möglich, dass der EZB-Präsident die Inflations- wie auch die Wachstumserwartungen für die Eurozone senken wird. Um die Liquidiätsversorgung der Banken zu verbessern, könnte Trichet auch die Wiedereinführung von Jahrestendern bekannt geben. Daneben dürften Investoren genau auf Kommentare zur Schuldenkrise in der Eurozone achten. Die Stabilität der Eurozone wurde zuletzt im hohen Maße von Anleihenkäufen in der Peripherie durch die Notenbank gesichert.

Den stärksten Gewinner stellt am Mittag die Aktie der Deutschen Bank, die um 4,6% auf 25,70 EUR zulegt. Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hat die Prognose des DAX-Konzerns für das Jahr 2011 bestätigt. Voraussetzung für die erwarteten 10 Mrd EUR operativer Vorsteuergewinn aus den beiden Kerngeschäftsfeldern Private Clients and Asset Management sowie Corporate and Investment Bank sei jedoch eine Erholung der Kapitalmärkte in Europa. Von Marktteilnehmern gibt es allerdings auch skeptische Stimmen zu den Aussagen. Zum einen mache die Bank das Erreichen des Ziels von einer kaum zu prognostizierenden Größe abhängig. Zum anderen blieben mit den Klagen gegen die Bank hohe Unsicherheitsfaktoren erhalten.

Aber auch die anderen Finanzwerte können im Einklang mit den europäischen Wettbewerbern die Erholung fortsetzen. So legen Commerzbank und Allianz um jeweils 2% zu. Auch die Versorger ziehen an, so steigen RWE um 2,1% und E.ON um 2%. Beiersdorf gewinnen 1,9% auf 41,46 EUR, die Analysten der Commerzbank haben die Aktien mit einem Kursziel von 50 EUR zum Kauf empfohlen.

Am unteren Ende der Kurstabelle im DAX notieren K+S. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Titel auf "Underweight" abgestuft, der Kurs gibt um 1,3% nach auf 46,17 EUR.

Bayer fallen um 0,7% auf 38,77 EUR. "Anleger sehen die FDA-Mitteilung als mögliches Damokles-Schwert", so ein Händler. Grund ist die für die in der Nacht zum Freitag anstehende Mitteilung der US-Gesundheitsbehörde FDA zu dem Blutgerinnungshemmer "Xarelto". Nach den kritischen Stimmen eines Beratergremiums befürchten Marktteilnehmer, dass sich die Zulassung verzögern könnte. Die Aktie verliert 0,7% auf 38,76 EUR.

Am Abend spricht der Chairman der US-Notenbank, Ben Bernanke, in Minneapolis über die Konjunkturaussichten in den USA. Später hält US-Präsident Barack Obama eine Rede vor dem Kongress, in der er ein 300 Mrd USD schweres Programm zur Ankurbelung des Arbeitsmarktes ankündigen könnte. Auf die Aussagen Bernankes und Obamas wird der deutsche Kassamarkt jedoch erst am Freitag reagieren können.

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