Alt 07.09.11, 17:21
Standard XETRA-SCHLUSS/Nach 600 Verlustpunkten steigt der DAX um 4,1%
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach vier tiefroten Handelstagen haben die Ampeln am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch wieder auf "grün" geschaltet. Das Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften zur Verschuldungskrise und zur weltweiten Konjunktur sorgte für eine kräftige Kurserholung. Für den DAX, der in den vergangenen vier Sitzungen um fast 600 Zähler eingebrochen war, stand am Ende immerhin ein Plus von 4,1% oder 212 Punkten auf 5.406 zu Buche.

"Befeuert wurde die Erholung durch Short-Covering", sagte ein Händler. Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, mussten diese Leerpositionen mit Aktien- und Future-Käufen am Markt eindecken. Die dadurch erhöhte Nachfrage trieb die Kurse hoch. Die Umsätze dünnten jedoch aus. In den 30 DAX-Werten wurden insgesamt rund 168 Mio Aktien im Wert von etwa 3,24 Mrd EUR gehandelt. Am Dienstag waren es 218 Mio Aktien im Gesamtwert von 4,08 Mrd EUR.

Zur fundamentalen Begründung für die dynamische Erholung führten Händler solide Wachstumszahlen aus Australien, Berichte über geldpolitische Lockerungen in China sowie robuste Einzelhandelsumsätze in den USA an. Keinen Gegenwind gab es zudem aus Karlsruhe. Dort erklärte das Bundesverfassungsgericht am Vormittag die Rettungsmaßnahmen der Bundesregierung für den Euro für verfassungskonform.

Die Verlierer der vergangenen Tage waren am Mittwoch die Gewinner. So waren beispielsweise Automobilhersteller gesucht. Die Kursgewinne reichten von 5,8% bei VW über 5,9% bei Daimler bis zu 6% für BMW. Auch die zuletzt arg gebeutelten Aktien der Commerzbank (+5,8%) und der Deutschen Bank (+4,5%) erholten sich etwas.

Auch Bayer, die am Dienstag nach unerfreulichen Nachrichten zum Gerinnungshemmer "Xarelto" um 7,5% gefallen waren, erholten sich um 3,4% auf 39,05 EUR. Mit HeidelbergCement (+6,2%), Infineon (+8,6%) und ThyssenKrupp (+6,2%) waren ebenfalls drei der größten Kursverlierer der jüngsten Abwärtsattacke gesucht.

Siemens verteuerten sich um 4% auf 68,30 EUR. Die Münchener haben aus Russland einen Großauftrag für die Lieferung von 1.200 Eisenbahnwagen erhalten. Klöckner & Co zogen um 7,9% auf 10,39 EUR an. Der Stahlhändler will sparen und so den operativen Gewinn um einen Betrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich steigern.

Auch bei den Nebenwerten lagen die jüngst abgestraften Papiere der konjunktursensiblen Unternehmen vorn. Die Aufschläge reichten von 5,8% für Continental über 6,5% für Gildemeister bis zu 8,9% für Heidelberger Druck.


-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
benjamin.krieger@dowjones.com
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