FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem dreitägigen Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Dienstagmittag stabilisiert. Der DAX erholt sich gegen 13.02 Uhr um 1,4% oder 72 Punkte auf 5.318, nachdem er seit Donnerstag um mehr als 9% gefallen war. "Wir haben es mit einer klassischen Gegenbewegung auf die jüngsten Panikverkäufe zu tun", sagt ein Händler.

Aus technischer Sicht ist der DAX bei 5.200 Punkten unterstützt, bei 5.370 liegt ein Widerstand.

Etwas Rückenwind erhalten die Kurse von der Entscheidung der Schweizer Notenbank, am Devisenmarkt ab sofort keinen Franken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1,20 EUR je Franken zu akzeptieren. Der bis Anfang August stark aufgewertete Franken hat die Erträge schweizerischer Exporteure beeinträchtigt, was zuletzt Gewinnwarnungen nach sich zog.

Am Nachmittag dürfte sich das Interesse auf eine Umfrage unter Einkäufern im Dienstleistungsgewerbe in den USA richten. Erwartet wird ein Rückgang des ISM-Index im August auf 51,0 von 52,7 im Juli.

Analystenkommentare sorgen für Kursbewegungen: HeidelbergCement verteuern sich um 1,8% auf 27,28 EUR. Die Analysten von Bernstein haben die Aktie laut Händlern auf "Outperform" erhöht. Eine Hochstufung des Pharmasektors durch Credit Suisse verhilft Bayer zu einem Plus von 2,7% und FMC zu einem Kursgewinn von 2,4%. Merck KGaA können dagegen von der Hochstufung nicht profitieren, die Aktien verlieren 0,4%.

Zulegen können auch Deutsche Telekom, E.ON und RWE, nachdem Goldman Sachs den Versorger- und auch den Telekomsektor hochgestuft hat. Deutsche Bank steigen um 1,4% auf 24,04 EUR. J.P. Morgan hat die Aktie auf "Übergewichten" erhöht. K+S geben dagegen um 0,2% auf 44,96 EUR nach, belastet von einem negativen Kommentar der Bank of America.

Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec will mit dem schweizerischen Pharmakonzern Roche ein Medikament gegen Alzheimer entwickeln. Evotec haussieren daraufhin um 18,2% auf 2,18 EUR.

Die Deutsche Börse hat am Vorabend entschieden, dass die Aktien von Deutz, Kuka und GSW Immobilien in den MDAX aufgenommen werden und Praktiker, Demag Cranes und IVG Immobilien den MDAX verlassen müssen. Im TecDAX werden die Papiere von Roth & Rau und Phoenix Solar durch die Titel von Xing und PSI ersetzt. Kuka und Xing legen jeweils mehr als 2% zu. Roth & Rau verlieren 2,7% und Phoenix Solar 6,7%.

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