Alt 04.08.20, 18:53
Standard Uneinheitlich - Nach Rekord Gewinnmitnahmen an Nasdaq
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NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich zeigen sich die US-Aktienmärkte am Dienstag im Verlauf. Während die Standardwerte die Aufwärtsbewegung des Vortags etwas gebremst fortsetzen, werden bei den zuletzt gut gelaufenen Technologiewerten Gewinne mitgenommen. Nach einem Allzeithoch der Nasdaq am Vortag sei das aber keine Überraschung, heißt es im Handel. Gegen Mittag (Ortszeit New York) gewinnt der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 26.791 Punkte, der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite stagniert.

Die politischen Risiken bleiben hoch, auch wenn sich Republikaner und Demokraten bei der Suche nach einem Kompromiss für eine Verlängerung der Corona-Hilfen weiter annähern. Noch ist nichts in trockenen Tüchern und der Weg zu einer Verständigung bleibt holprig. "Der Markt geht davon aus, dass die US-Wirtschaft noch nicht auf eigenen Füßen stehen kann. Es scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass mehr getan werden muss. Es geht nur um die Form dieses Pakets", sagt Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management.

Die leicht zurückgehenden Fallzahlen bei den Neuinfektionen in den USA sorgen zwar für ein Aufatmen, angesichts weiter extrem hoher Werte aber nicht für Kauflaune. "Die heutigen Daten bedeuten nichts. Aber ich schaue, ob sie den Beginn eines Trends darstellen", kommentiert Chefmarktstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros die aktuellen Corona-Daten in den USA.

US-Anleihen bleiben gefragt - Gold auf Rekordhoch

Am Rentenmarkt steigen die Notierungen mit den weiterhin stockenden Verhandlungen auf eine Verlängerung der Corona-Hilfen. Im Gegenzug fällt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3,5 Basispunkte auf 0,52 Prozent. Händler bescheinigen den Anleihenkursen, näher an den tatsächlichen Risiken des Marktes dran zu sein. Eine zweite Infektionswelle und eine weniger dynamische Konjunkturerholung seien reale Szenarien, heißt es mit Blick auf die rekordtiefen Rentenrenditen.

Der Dollar neigt zur Stärke, hat sich von seinen Tageshochs aber etwas entfernt. Der ICE-Dollarindex klettert um 0,1 Prozent. Die Hoffnung auf ein Abflauen der Coronavirus-Pandemie in den USA stütze den Greenback, heißt es. Gleichzeitig profitiere die US-Devise von den Covid-19-Sorgen in anderen Teilen der Welt.

Gold bleibt mit der nach wie vor nicht überwundenen Coronapandemie gefragt. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch bei 1.996 Dollar. Beobachter verweisen auch auf fallende Marktzinsen als Treiber für den Goldpreis. Niedrigzinsumfeld, Inflationssorgen, steigende Spannungen zwischen den USA und China und die Pandemie blieben natürliche Unterstützer der Flucht in das Edelmetall.

Bericht über Explosion in Beirut treibt Ölpreise nach oben

Erdöl dreht nach anfänglichen Verlusten ins Plus. Berichten zufolge ist es im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einer schweren Explosion gekommen. Die Ursache war zunächst unklar. Der Fasspreis für US-Leichtöl der Sorte WTI klettert jedoch in Reaktion auf die Nachricht um 1,5 Prozent auf 41,61 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuert sich um 0,7 Prozent auf 44,44 Dollar.

Am Aktienmarkt steigen Boeing um 1,2 Prozent. Die US-Luftsicherheitsbehörden haben zum ersten Mal öffentlich das gesamte Spektrum an Änderungswünschen vorgelegt, um der 737 MAX von Boeing wieder die Zulassung zu erteilen. Viele der vorgeschlagenen Konstruktionsänderungen und zusätzlichen Ausrüstungstests folgen aber schon bekannten Sicherheitsverbesserungen, die Boeing bereits auf den Weg gebracht hat.

Die Aktie des Boeing-Zulieferers Spirit Aerosystems fällt jedoch um 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen überraschend deutlich in die Verlustzone gerutscht ist. Dafür macht Spirit nicht nur die Coronapandemie verantwortlich, sondern auch das Flugverbot für den Boeing-Flugzeugtyp 737 Max.

Spielehersteller Take-Two Interactive hat im ersten Geschäftsquartal einen Umsatzboom mit einem Plus von 54 Prozent ausgewiesen. Die Aktie verteuert sich um 4,5 Prozent. Die Aktie von KLA verliert 2,4 Prozent. Der Ausrüster der Halbleiterbranche hat die Ergebnisschätzungen übertroffen und die Dividende angehoben. Die Titel hatten bereits vor der Veröffentlichung des Geschäftsausweises zugelegt.

Der Versicherer American International Group (AIG) ist im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht - belastet durch erhebliche Kosten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Aktie sackt um 6,7 Prozent ab. YRC Worldwide springen um 27 Prozent nach oben, nachdem der Verlust des schuldengeplagten Transportkonzerns nicht so schlimm ausgefallen ist wie befürchtet.

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August 04, 2020 12:07 ET (16:07 GMT)

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