Alt 03.01.14, 12:19
Standard Jahresauftaktverluste an den Börsen weiten sich aus
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Maue Vorlagen aus den USA und Europa und erneut enttäuschend ausgefallene chinesische Konjunkturdaten haben den Anlegern in Asien den Wochenauftakt ins neue Jahr endgültig verhagelt. Die Wall Street startete erstmals seit 2008 nicht mit Gewinnen ins neue Jahr, und der chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im Dezember auf 54,6 von 56 im November gesunken. Nach den am Donnerstag noch überwiegend moderaten Verlusten weiteten sich die Abgaben am Freitag daraufhin aus.

Mit den neuen Daten aus China verdichtet sich nach den zuvor bereits enttäuschend ausgefallenen Kennziffern für den Produktionssektor das Bild einer möglicherweise an Schwung verlierenden chinesischen Wirtschaft. Hauptprofiteure dieser Entwicklung waren die in unsicheren Phasen als vermeintlich sichere Anlegerhäfen geltenden Yen und Gold.

Am Aktienmarkt in Schanghai ging es um 1,2 Prozent deutlich nach unten, in Hongkong sogar um 2,2 Prozent. Belastet hätten auch innerchinesische Umschichtungen von der Börse in Schanghai an die in Shenzen, hieß es. Einige Teilnehmer rechneten nämlich damit, dass die im neuen Jahr wieder möglichen und bevorstehenden zahlreichen Börsengänge den Leitindex ChiNext in Shenzen befeuern werden. Tatsächlich legten die Kurse dort zu. Unter den Bankenwerten in Schanghai verloren Bank of China 2,3 Prozent und China Construction Bank 2,2 Prozent.

Die unter der politischen Krise leidende Börse in Thailand gab weitere 0,4 Prozent ab, nachdem sie am Donnerstag um über fünf Prozent eingebrochen war. Die Landeswährung Baht fiel zum Dollar auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Eine unabhängige Wahlkommission hätte eigentlich am Donnerstag entscheiden sollen, ob die Neuwahlen Anfang Februar stattfinden können oder nicht. Doch sie vertagte sich auf Freitag. Sollten die Wahlen abgesagt werden, droht eine massive Verschärfung der Krise.

Während in Japan die Börse feiertagsbedingt erneut geschlossen blieb, litten auch die übrigen Plätze der Region unter der angeschlagenen Stimmung. Recht gut hielt sich noch die Börse in Australien, wo es lediglich um 0,3 Prozent nach unten ging. Der Markt in Seoul - bereits am Vortag sehr schwach - fiel nochmals um 1,1 Prozent.

Am Devisenmarkt gab der Dollar zum Yen deutlich nach, obwohl US-Konjunkturdaten am Donnerstag gut ausgefallen waren. Teilnehmer sprachen von einer Korrektur nach dem jüngsten Fünfjahreshoch des Dollar zum Yen. Zuletzt kostete der Greenback nur noch 104,39 Yen nach deutlich über 105 Yen im Hoch am Donnerstag.

Gold knüpfte an die Aufwärtsbewegung vom Vortag an. Die Feinunze stieg auf ein Zweiwochenhoch und wurde zuletzt mit rund 1.233 Dollar bezahlt. Händler sprachen von einer zunehmenden Risikoscheu an den Märkten, dies helfe dem "sicheren Hafen" Gold. Technisch orientierte Teilnehmer sehen Chancen, dass die Feinunze in den kommenden Tagen bis 1.251 Dollar und danach sogar bis 1.267 und 1.294 Dollar steigen könnte.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

DJG/DJN/raz/gos

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