Alt 02.01.14, 09:04
Standard Fünfjahreshoch beim Won drückt auf Aktienkurse in Seoul
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Neue Konjunkturdaten haben zum Auftakt des neuen Börsenjahres an den ostasiatischen Aktienmärkten für einen Stimmungsdämpfer gesorgt. Gleichwohl halten sich die Verluste bis auf die Börse in Südkorea in Grenzen. In Seoul sackte der Kospi um über zwei Prozent ab. Beobachtern zufolge sorgten dort aber nicht die neuesten Konjunkturdaten für Verkäufe, sondern die Reaktion darauf am Devisenmarkt. Der Einkaufsmanagerindex des Landes ist nämlich von 50,4 auf 50,8 gestiegen. Als Folge zog allerdings der Won massiv an auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Für einen Dollar mussten im Tief lediglich noch 1.048,7 Won bezahlt werden, verglichen mit Ständen über 1.055 zuvor. Das wurde im Handel als schlechtes Vorzeichen für die exportstarke koreanische Wirtschaft gesehen.

Die Aktie des exportabhängigen Technologiekonzerns Samsung verlor fast fünf Prozent. Das Papier litt aber nicht nur unter dem Won sondern auch unter der Zurückhaltung vieler Anleger, denn am Dienstag will das Unternehmen Indikationen für das vierte Quartal liefern. Am Markt herrscht im Vorfeld Skepsis.

In China hingegen zeigte sich eine "normale" Reaktion. Dort wurden die Aktienkurse von etwas schwächeren Daten belastet. Der Aktienmarkt in Schanghai gabt 0,3 Prozent ab. Der Einkaufsmanagerindex für das Produzierende Gewerbe - er war am Mittwoch veröffentlicht worden - fiel auf 51,0 von 51,4. Der am Donnerstag mitgeteilte HSBC-Einkaufsmangerindex zeigte ebenfalls einen Rückgang. Damit liegen beide Indizes aber immer noch deutlich über der Expansionsschwelle von 50, weshalb die Reaktion am Aktienmarkt auch eher verhalten ausfiel.

In Schanghai ließ auch die Aussicht auf neue Börsengänge keine Kaufstimmung aufkommen. Seit Ende 2012 hatte die Regierung den Gang von Unternehmen an den Schanghaier Aktienmarkt unterbunden. Nun ist er wieder erlaubt und fünf Unternehmen stehen bereits in den Startlöchern. Dies dürfte Gelder von den an der Börse bereits etablierten Unternehmen absaugen, so die Sorge der Marktteilnehmer. Unter den Schwergewichten fielen China Vanke um 0,5 Prozent und Bank of China um 0,8 Prozent.

Einen regelrechten Absturz von drei Prozent gab es an der thailändischen Börse. Hier lastet weiter die politische Krise auf der Stimmung und ganz aktuell die unmittelbar bevorstehende Entscheidung darüber, ob und wann es zu Neuwahlen kommen wird.

Andere Börsenplätze hielten sich mit den Vorgaben von Wall Street im Plus. Dort hatten die Indizes am Dienstag neue Allzeithochs erobert. In Sydney ging es um 0,3 Prozent nach oben, in Singapur 0,1 Prozent.

In Japan bleibt die Börse nach einem exzellenten Aktienjahr feiertagsbedingt bis am Montag geschlossen. Mit einem Plus des Nikkei-Index von 57 Prozent war 2013 für Japan das beste Aktienjahr seit vier Jahrzehnten. Unterdessen bewegt sich der Yen wieder an der unteren Grenze seiner jüngsten Handelsspanne. Aktuell kostet der Dollar 105,34 Yen. Im vergangenen Jahr hatte der Greenback gegenüber der japanischen Währung rund 21 Prozent gutgemacht.

Kräftig erholt zeigte sich der Goldpreis, der um rund 20 Dollar auf 1.224 Dollar je Feinunze kletterte. Physische Käufe seien vom zuletzt gesunkenen Preis angelockt wurden, sagten Teilnehmer. Die Barren und Münzen gingen gegenwärtig vor allem nach China. Dort seien solche Käufe Usus, wenn sich das Mond-Neujahrs-Fest nähere, diesmal Ende Januar. Analysten sehen aber nach dem verheerenden Jahr 2013 noch keine Entwarnung für den Goldpreis.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

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