Alt 31.12.13, 13:58
Standard Chinas Aktienmarkt Schlusslicht unter Asiens Börsen
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Am letzten Handelstag des Jahres sind die Aktien in Ostasien leicht gestiegen, insgesamt blieb es ruhig an den Börsen. Dafür machten Beobachter Konjunkturdaten verantwortlich, die zu Beginn des kommenden Jahres anstehen und vor denen sich viele Teilnehmer nicht mehr allzuweit aus dem Fenster lehnen wollten. So steht am Donnerstag der Einkaufsmanagerindex aus dem Verarbeitenden Gewerbe Chinas auf der Agenda, der weitere Aufschlüsse über die Konjunktur des für die Weltwirtschaft so wichtigen Landes bringen dürfte.

Das Wirtschaftswachstum Chinas lag zuletzt zwar über der Zielmarke der Regierung. Dennoch schneidet der chinesische Aktienmarkt im Vergleich zu den anderen asiatischen Märkten im Börsenjahr 2013 am schlechtesten ab. Investoren sorgen sich wegen der hohen Verschuldung des Landes und angesichts der gestiegenen Zinsen vor einer Kreditklemme. Auch die Ungewissheit, wie stark lokale Banken von faulen Krediten betroffen sind, drückte auf das Sentiment. Zudem gebe es nach wie vor offene Fragen zur Umweltpolitik und den sozialen Gegensätzen im Land. Am Dienstag sorgte die Ankündigung Chinas, den Markt auf dem Festland nach über einem Jahr wieder für Börsengänge zu öffnen, für etwas Aufwind. Fünf Unternehmen, darunter ein Ventilhersteller, dürfen ab dem 2. Januar ihren Gang aufs Parkett bei Investoren bewerben.

Insgesamt entwickelte sich Chinas Aktienmarkt aber das vierte Jahr in Folge schlecht. Der Shanghai Composite verlor 2013 fast 8 Prozent an Wert und gehört damit zu den Schlusslichtern der Region. Der Hang Seng in Hongkong legte seit Jahresbeginn um 2,9 Prozent zu.

Das steht in starkem Gegensatz zu dem herausragenden Börsenjahr in Japan. Der Nikkei-Index hatte das Jahr am Montag mit einem Jahresplus von fast 57 Prozent abgeschlossen. Einen derartigen Kursanstieg hatte es in Tokio zuletzt vor über 40 Jahren gegeben, im Jahr 1972. Der in der Region immer noch als Leitindex geltende Nikkei ließ damit die Marktbarometer der Nachbarbörsen weit hinter sich. Auch die Börsen der Schwellenmärkte konnten da nicht mithalten.

In Japan und Südkorea waren die Börsen am Dienstag feiertagsbedingt geschlossen. Die Börsen in Australien, Hongkong und Singapur hatten nur für einen verkürzten Handelstag geöffnet.

Die Börse in Sydney verzeichnete das beste Börsenjahr seit 2009, der S&P/ASX 200 legte 2013 knapp 15 Prozent zu. Australiens Aktienmarkt liegt damit aber trotzdem deutlich hinter dem anderer Länder zurück. Während bessere US-Wirtschaftsdaten in den vergangenen Wochen die meisten Märkte beflügelten, belasteten Gewinnwarnungen, ungünstige Wechselkurse und die steigenden Zinsen beim wichtigen Handelspartner China die Nachfrage nach australischen Aktien.

Taiwans Taiex-Index legte binnen Jahresfrist 12 Prozent zu. Der positive Trend dürfte auch Anfang Januar anhalten, erwartet Jared Wang, Analyst bei IBT Securities. Dank der Erholung der Weltwirtschaft und einer schwächeren Landeswährung dürften die Elektronik-Exporte steigen und die Sorge vor einem Ende der Anleihekäufe der US-Notenbank Fed lasse nach. Institutionelle Investoren hätten vor Jahresende ungewöhnlich aktiv zugekauft, offenbar erwarteten sie, dass die Rally noch nicht zu Ende sei, fügte Wang hinzu.

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