Alt 17.12.13, 12:54
Standard Gute Konjunktur in Übersee macht Anleger mutig
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Was die Konjunkturdaten aus China am Montag nicht geschafft haben, haben am Dienstag gut ausgefallene Kennziffern aus Europa und den USA nachgeholt. An den Börsen in Ostasien ging es nach dem schwachen Wochenstart fast durchweg aufwärts. Dabei fielen die Gewinne aber kleiner als die vorangegangenen Verluste aus. Hintergrund der Erholung waren Marktteilnehmern zufolge die guten Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone und die neuesten ebenfalls guten Daten zur Industrieproduktion in den USA.

Beide hätten an den jeweiligen Börsen für gute Stimmung und Kursgewinne gesorgt. Auf diesen Zug seien die Börsianer in Asien aufgesprungen. Der Nikkei-225 in Tokio gewann 0,8 Prozent auf 15.278 Punkte, die Indizes in Seoul und Sydney schlossen nur leicht im Plus. Für Zuversicht in Tokio sorgte auch die Nachricht, dass die japanische Notenbank mit dem Verkauf ihrer in Krisenzeiten von Finanzinstituten übernommenen Aktienpakete erst zwei Jahre später als geplant beginnen will. Ursprünglich wollte sie die Aktien nur bis Ende März 2014 halten.

Gegen den Trend gaben die Aktienkurse an den chinesischen Börsen etwas nach. Für Verstimmung sorgten dort Befürchtungen einer strafferen Geldpolitik bzw. einer Liquiditätsverknappung, nachdem die chinesische Notenbank bei ihrer dienstäglichen Geldmarktoperation keine zusätzlichen Mittel in das Bankensystem des Landes eingeschleust hatte. Zudem wirkte der enttäuschende Einkaufsmanagerindex vom Montag noch etwas nach.

Nicht nur an den Börsen war unverändert das Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank das alles beherrschende Thema. "Sollte sich die Fed für das Tapering entscheiden, werden wir bei den Aktienkursen vorübergehende Korrekturen sehen, aber stärkere Verluste sind unwahrscheinlich angesichts des starken Kaufinteresses bei rückläufigen Kursen", glaubte Marktexpertin Ayako Terada von Nomura Securities.

"Sowohl am Anleihe- wie auch am Devisenmarkt scheint man eher früher als später den Start des Taperings zu erwarten. Hätten wir nicht vor ein paar Monaten den 'Shutdown" der US-Regierung gehabt, wären wir längst im Tapering-Modus", kommentierte Fondsmanager Naoki Fujiware von Shinkin Asset Management die Gefühlslage von immer mehr Akteuren an den Finanzmärkten.

Unter den Einzelwerten in Tokio zeigten sich Softbank nach den stärkeren Verlusten am Vortag und mittlerweile drei Verlusttagen in Folge erholt. Sie legten um 1,7 Prozent zu. Zuletzt hatte das Papier unter dem angeblichen Übernahmeinteresse der Tochter Sprint an T-Mobile US gelitten. Von ihren Vortagesverlusten erholt zeigten sich auch Fast Retailing und Suzuki Motor mit Aufschlägen von 1,5 bzw. 2 Prozent. Die Aktie des Parkraumbetreibers Park24 gewann nach guten Geschäftszahlen 4,2 Prozent.

Aufwärts ging es am Dienstag auch am japanischen Anleihemarkt vor dem Hintergrund einer gut verlaufenen Auktion 20-jähriger Staatspapiere. Nach dem vorangegangenen Anstieg der Renditen von Anleihen mit sehr langen Laufzeiten sei die Nachfrage gut ausgefallen, hieß es. Vom Zweieinhalbmonatshoch von 1,555 Prozent im frühen Handel kam die Rendite nach der Auktion auf 1,525 zurück. Die Rendite 30-jähriger Renten hatte anfangs mit 1,76 Prozent ein Dreimonatshoch markiert. Die Zehnjahresrendite Japans sank derweil um 2 Basispunkte auf 0,665 Prozent.

Die insgesamt wieder positivere Stimmung in Ostasien schlug sich am Devisenmarkt in einem etwas schwächeren Yen nieder. Der Dollar eroberte phasenweise die 103-Yen-Marke zurück, nachdem am Montag der Yen als sicherer Hafen noch gesucht war und bis knapp 102,70 Yen je Dollar zugelegt hatte. Zuletzt kostete die US-Devise 102,94 Yen.

Der Austral-Dollar bewegte sich unter zwischenzeitlich etwas stärkeren Schwankungen seitwärts. Aus dem zuvor veröffentlichten Protokoll der jüngsten Sitzung der australischen Notenbank war hervorgegangen, dass die Währungshüter den "Aussie" für weiter "unangenehm hoch" bewertet halten, zunächst aber die weiteren Auswirkungen der bereits erfolgten Zinssenkung abwarten wollen.

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