Alt 11.12.13, 13:09
Standard Liberalisierung in China belastet Bankenwerte
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Liberalisierungsmaßnahmen im chinesischen Bankensektor und ein anziehender Yen haben am Mittwoch als Spielverderber für die ostasiatischen Börsen gewirkt. Querbeet schlossen die Indizes der Region im Minus. Am Aktienmarkt bremsten zudem die hartnäckigen Spekulationen, wonach die US-Notenbank bereits in der kommenden Woche mit der Eindämmung der extrem lockeren Geldpolitik beginnen könnte.

Gedrückt vom wieder auf unter 103 Yen gesunkenen Dollar ging es in Tokio für den Nikkei-225 um 0,6 Prozent auf 15.515 Punkte abwärts. Besonders der Versorgersektor geriet unter Abgabedruck. Berichten zufolge verzögert sich das Wiederanfahren von Atomkraftwerken, weil die Sicherheitsüberprüfungen später als geplant beginnen sollen. In der Folge verloren Kansai Electric Power 3,1 und Kyushu Electric Power 2,3 Prozent.

Die höchsten Abschläge gab es an den chinesischen Börsen, wo der Schanghai-Composite und der HSI in Hongkong 1,5 bzw 1,7 Prozent nachgeben. Für Verstimmung sorgte hier ein weiterer Schritt zur Freigabe der Zinsen innerhalb des Bankensektors. Obwohl dieser viele Befürworter hat, schürte er am Aktienmarkt die Sorge vor sinkenden Gewinnen in der Branche. Anders als bei gewöhnlichen Einlagen müssen die Banken die Verzinsung dieser Wertpapiere untereinander selbst aushandeln. Zum einen soll damit erreicht werden, dass sich die Zinsen realistischer auf der Basis von Angebot und Nachfrage bilden, zum anderen soll die Rolle der Zentralbank bei der Zinssetzung reduziert werden.

Bankenaktien gaben vor diesem Hintergrund besonders deutlich nach. Bank of China sanken um 1,1 Prozent und China Construction Bank um 1,4 Prozent. In Hongkong fiel der Kurs der schwer gewichteten HSBC-Papiere um 1,3 Prozent, nachdem die Bank ihren 8-prozentigen Anteil an der Bank of Shanghai an den spanischen Wettbewerber Banco Santander verkauft hatte. Doch auch andere in Hongkong gelistete Bankenwerte folgten ihren Pendants aus Schanghai gen Süden, so ICBC und Agricultural Bank of China.

In Australien belastete wie schon an den vorangegangenen Tagen die Sorge vor einer Reihe von Börsengängen noch vor dem Jahresende. Zudem drückten schwache Daten zum Verbrauchervertrauen die Stimmung. Der Leitindex S&P/ASX-200 fiel um 0,8 Prozent auf ein Dreieinhalbmonatstief. BHP Billiton zählten mit einem Minus von 1,7 Prozent zu den schwächsten Werten. Der Bergbaukonzern will mit jährlichen Investitionen von 4 Milliarden US-Dollar die Öl- und Gasförderung an Land in den USA bis 2017 hochfahren.

QBE Insurance erholten sich nach ihrer zweitägigen Talfahrt leicht und legten um 1,8 Prozent zu - gestützt durch einen positiven Analystenkommentar durch J.P. Morgan. Nach einer Gewinnwarnung hatte die Aktie in zwei Tagen ein Drittel ihres Wertes eingebüßt.

Am Rohstoffmarkt sank der Goldpreis je Feinunze auf 1.256 Dollar nach 1.262 Dollar im späten US-Geschäft. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem Dreiwochenhoch am Vortag - ausgelöst durch die Einigung im US-Haushaltsstreit. Am Ölmarkt tat sich wenig, das Fass US-Leichtöl war mit 98,52 Dollar in etwa so teuer wie zum US-Vortagesschluss.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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