Alt 03.09.12, 13:38
Standard Rally bei Goldminenaktien
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Wie bereits in Europa und den USA ist auch in Asien die Enttäuschung darüber ausgeblieben, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke in Jackson Hole keine konkreten geldpolitischen Maßnahmen angekündigt hat. Auch in Asien setzen die Akteure ihre Hoffnungen nun auf das nächste Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Mitte September. Dass auch schwach ausgefallene Einkaufsmanager-Indizes aus China gut weggesteckt wurden, erklärten Beobachter mit dem damit wachsenden Druck auf Peking, weitere geldpolitische Lockerungen vorzunehmen.

Die meisten Börsen-Indizes der Region schlossen in positivem Terrain. Große Ausnahme war Tokio, wo der Nikkei-225 den dritten Tag in Folge Verluste verzeichnete. Nach einem Kursrutsch zum Ende des Handels stand hier ein Minus von 0,6 Prozent auf 8.783 Punkte zu Buche. Teilnehmer erklärten die Verluste mit dem starken Yen, der die Exportchancen japanischer Unternehmen verschlechtert, aber auch mit Konjunktursorgen angesichts der schwachen Daten aus China.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe Chinas ist auf 49,2 Punkte von 50,1 im Vormonat stärker gesunken als erwartet und zudem auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten. Der von der Großbank HSBC ermittelte Index fiel mit 47,6 noch etwas schwächer aus als in der ersten Schätzung mit 47,8 angegeben.

Die neuerlichen Hinweise auf eine sich abkühlende Konjunktur in China ließen sich auch am Kurs des Austral-Dollars ablesen, der von 1,033 US-Dollar am Freitag auf 1,0265 Dollar nachgab. Die australische Konjunktur ist wegen ihrer Rohstofflastigkeit stark vom Wachstum Chinas abhängig. Als Belastungsfaktor verwiesen Marktteilnehmer aber auch auf erstmals seit Dezember wieder gesunkene Einzelhandelsumsätze in Australien. Nach dem Fingerzeig auf eine in naher Zukunft anstehende geldpolitische Lockerung in den USA zeigte sich der Dollar zum Yen weiter schwach.

In Sydney gewann das Börsenbarometer 0,3 Prozent, in Schanghai ging es um 0,6 Prozent nach oben. Vor allem in Schanghai stützte eine Rally bei den Aktien von Goldminenbetreibern, nachdem der Goldpreis am Freitag von 1.640 auf etwa 1.690 Dollar gestiegen war. In Asien zeigte sich die Feinunze mit 1.688 Dollar auf dem erhöhten Niveau stabil. Die Erwartung kommender geldpolitischer Expansionsmaßnahmen in den USA und die damit verbundenen Inflationsbefürchtungen stützen den Goldpreis.

In Schanghai legten Zhongjin Gold um 4,6 Prozent zu, Shandong Gold-Mining um 6,8 Prozent. Die Papiere der australischen Newcrest verbesserten sich in Sydney um 1,5 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich über 3 Prozent im Plus gelegen hatten.

Die Ankündigung von Kosteneinsparungen im Volumen von 1 Milliarde Dollar bis 2014 bescherte der Aktie von Nomura Holdings gegen den negativen Trend in Tokio ein Plus von über 2 Prozent. Weiter im Fokus stand die Sharp-Aktie, die ihre Talfahrt fortsetzte. Am Freitag hatte das Papier 13 Prozent eingebüßt, nachdem in den Verhandlungen mit der taiwanische Hon Hai über eine Partnerschaft noch keine Fortschritte erzielt worden waren. Nun verlor sie weitere 6 Prozent, belastet von einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Unternehmens durch Standard & Poor's auf Ramschstatus.

In Taiwan schnellte die Aktie von Hon Hai dagegen nach oben. Das Unternehmen hatte am Freitag starke Quartalszahlen mitgeteilt, unter anderem begünstigt durch die Ablehnung der Partnerschaft mit Sharp durch die taiwanische Regierung.

Die zuletzt gestiegenen Ölpreise konnten ihre Gewinne weitgehend behaupten, wenngleich die schwachen Konjunkturdaten aus China einen Dämpfer bedeuteten.

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