Alt 31.08.12, 12:20
Standard Börse in Tokio klarer Tagesverlierer
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Stillhalten war zum Wochenausklang das Motto an den meisten asiatischen Aktienmärkten. Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Freitag und dem langen Feiertagswochenende in den USA wollten die Anleger kein Risiko eingehen. Die meisten Aktienindizes pendelten um ihre Vortagesschlussstände. Nur die Tokioter Börse fiel mit überdurchschnittlichen Verlusten aus dem Rahmen, nachdem Daten zur japanischen Industrieproduktion überraschend schwach ausgefallen waren.

An den Finanzmärkten wuchsen zuletzt die Zweifel, dass Bernanke in seiner Rede auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole tatsächlich neue geldpolitische Lockerungen ankündigen wird. Zudem ist für Samstag der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im August angekündigt. Dessen Veröffentlichung sehen viele Anleger ebenfalls nervös entgegen, nachdem die chinesische Wirtschaft zuletzt schwächelte. Die US-Börsen bleiben am Montag wegen eines Feiertags geschlossen.

Der Nikkei-225-Index fiel angesichts neuer Konjunktursorgen um 1,6 Prozent auf 8.840 Punkte und schloss damit auf dem Tagestief. In Schanghai ging der Shanghai-Composite um 0,1 Prozent niedriger aus dem Handel. Der südkoreanische Kospi verlor 0,1 Prozent auf 1.905. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 kaum verändert bei 4.316 Punkten.

Am Devisenmarkt belastete ein Medienbericht über Bundesbankpräsident Weidmann den Euro. Demnach habe Weidmann seinen Rücktritt erwogen, wolle aber weiter im Amt bleiben, um sich in der kommenden Woche beim EZB-Treffen gegen Anleihekäufe der EZB aussprechen zu können. Der Euro kostete zuletzt 1,2511 US-Dollar. Am Donnerstag war er in einer schnellen Bewegung von 1,2560 auf rund 1,25 Dollar abgerutscht. Anleger hatten da Positionen in der Gemeinschaftswährung abgebaut, nachdem verlautet war, Spanien wolle ein offizielles Gesuch um Finanzhilfe solange aufschieben, bis alle Bedingungen geklärt seien.

Zum Yen gaben Euro und US-Dollar etwas nach, weil zum Monatsultimo japanische Exporteure die beiden Währungen verkaufen, wie Hiroshi Maeba, Devisenhändler bei der UBS in Tokio, beobachtet. Der Ölpreis pendelt um das Vortagesniveau. Ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI kostet 94,80 Dollar nach 94,62 Dollar am Donnerstag.

In Seoul stand abermals die Samsung-Aktie im Blickpunkt. Nach anfänglichen leichten Verlusten legte der Kurs um 1,5 Prozent zu, nachdem im Patentstreit mit Apple ein japanisches Gericht nun den Vorwurf des US-Konzerns zurückgewiesen hat, sein südkoreanischer Konkurrent habe Apple-Technologie für eigene Produkte kopiert. Vergangene Woche hatte ein Gericht in Kalifornien Samsung der Verletzung von sechs Apple-Patenten für Smartphones oder Tablet-PCs für schuldig befunden. Die Geschworenen sprachen Apple dabei 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz zu. Die Samsung-Aktie brach daraufhin am Montag um 7,5 Prozent ein, erholte sich an den Folgetagen aber wieder etwas.

An der Börse in Sydney litt der Bergbausektor abermals unter sinkenden Metallpreisen. Fortescue-Aktien verbilligten sich um 1,4 Prozent. In Tokio brach der Kurs von Sharp um 13 Prozent ein, nachdem in den Verhandlungen mit der taiwanesischen Hon Hai über eine Partnerschaft noch keine Fortschritte erzielt worden sind. Aktien von Hon Hai gaben in Taipeh um 0,8 Prozent nach. Die enttäuschenden Daten zur japanischen Industrieproduktion drückten den Kurs von Nippon Steel um 5,6 Prozent. Die Aktien des Stahlkonzerns litten zusätzlich unter den pessimistischen Ertragserwartungen des Unternehmens.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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