Alt 24.08.12, 10:50
Standard Fehlende Fed-Euphorie drückt Aktienkurse
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Die Aktienbörsen in Asien sind am Freitag der Wall Street nach unten gefolgt. In Amerika wie in Asien haben Hoffnungen einen Dämpfer bekommen, dass die US-Notenbank (Fed) vor neuen geldpolitischen Lockerungen steht. Eine solche Fantasie war am Mittwochabend mit dem jüngsten Protokoll der Federal Reserve geweckt worden und hatte die Aktienkurse nach oben geführt. Allerdings sagte der Fed-Präsident von St. Louis, James Bullard, mittlerweile, angesichts des anhaltenden leichten Wachstums in den USA könnte auf stimulierende Maßnahmen unter Umständen verzichtet werden.

Händler führten auch die gute Gewinnstrecke der jüngsten Zeit für die Schwäche am Freitag an. So ist der japanische Nikkei im August bislang um 5,6 Prozent nach oben gelaufen. Am Devisenmarkt breitete sich unterdessen Ruhe aus, wobei die jüngsten starken Verluste des Dollar etwas korrigiert werden. Der Euro gibt leicht nach auf 1,2540 Dollar und auch zum Yen holt die US-Devise einen Teil der Verluste wieder auf. Sie wird nun bei 78,62 Yen gehandelt nach 78,49 Yen am späten Donnerstag.

Das reichte aber nicht, um den japanischen Aktienmarkt zu stützen; der Nikkei verlor 1,2 Prozent. Als überkauft bezeichnete Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities den japanischen Markt. Zudem warteten die Börsianer auf den deutsch-griechischen Gipfel am Freitag und auf die Rede von Fed-Chairman Ben Bernanke in Jackson Hole am kommenden Freitag.

Verkauft wurden vor allem Aktien von Stahlproduzenten, Chipherstellern und andere Zykliker. JFE Holdings fielen um 3,5 Prozent und Nippon Steel um 1,1 Prozent. Gut hielten sich dagegen Versorgerwerte, nachdem Goldman Sachs den Strom- und Gassektor auf "Attracticve" erhöht hatte. Auch Einzelwerte wie Kansai Electric Power oder and Tohoku Electric Power werden nun in freundlicherem Licht gesehen. Die Aktien rückten um 5,8 bzw 6,1 Prozent vor.

Am australischen Aktienmarkt wurde der stärkste Ein-Tages-Rückgang seit drei Wochen verzeichnet, der S&P/ASX-200 verlor 0,8 Prozent. Rohstoffwerte zeigten sich unter Druck. So gaben Fortescue Metals um 6 Prozent nach und Rio Tinto um über 4 Prozent und BHP Billiton um rund 1 Prozent. Ausnahme waren Papiere von Goldminen, die dem Goldpreis auf sein erhöhtes Niveau vom Vortag folgten. Newcrest Mining steigerten sich um 1 Prozent.

Der Preis für die Feinunze Gold tendierte auch am Morgen nach den kräftigen Gewinnen nur minimal leichter in der Nähe des Dreieinhalb-Monatshoch. Es wurde am Donnerstag bei 1.674 Dollar je Feinunze markiert. Andere Metalle tendieren dagegen deutlicher im Minus, und auch der Ölpreis gab nach seinem jüngsten Höhenflug auf 95,70 Dollar je Barrel der Sorte WTI nach.

Am südkoreanischen Markt präsentierte sich die Samsung-Aktie mit minus 0,9 Prozent etwas besser als der Gesamtmarkt, der 1,2 Prozent schwächer notierte. Im Patentstreit zwischen Apple und seinem Konkurrenten Samsung hat ein Gericht in Seoul die beiden Unternehmen am Freitag zu kleinen Geldstrafen verurteilt.

Auch die chinesischen Börsen geben deutlich nach. Der HSI in Hongkong fällt um 1,4 Prozent. Gegen den Trend verteuert sich jedoch die Aktie von China Unicom um 1,1 Prozent. Das Unternehmen hat mit unerwartet guten Halbjahreszahlen überzeugt.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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