Alt 22.08.12, 10:55
Standard Akteure warten auf Impulse der Notenbanken
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Gewinnmitnahmen waren am Mittwoch das dominierende Thema an den Börsen in Ostasien. Nach negativen Vorgaben der US-Börsen, wo der Dow Jones das größte Tagesminus seit fast drei Wochen verzeichnete, überwogen auch in Asien moderate Kursverluste. Für Zurückhaltung sorgte die im späteren Tagesverlauf anstehende Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Teilnehmer erhoffen sich davon Hinweise auf das weitere Vorgehen der US-Notenbanker. Vorsicht herrschte auch mit Blick auf eine Reihe von geplanten Gesprächen des griechischen Ministerpräsidenten Samaras mit hochrangigen EU-Politikern.

"Es gibt im Moment kaum Impulse, die die Märkte klar in die eine oder andere Richtung treiben", sagte Marktstratege Stan Shamu von IG Markets. Und Justin Harper, ebenfalls von IG Markets ergänzt: "Viele Anleger machen sich bewusst, dass wir zuletzt einige Hochs gesehen haben und streichen angesichts bevorstehender 'Event Risks' Gewinne ein". Nach der von der Hoffnung auf konjunkturstimulierende Maßnahmen der Notenbanken getriebenen Aktienrally der vergangenen Wochen warte der Markt nun auf mehr Klarheit und konkrete Schritte, meinte ein weiterer Teilnehmer.

In Tokio verlor der Nikkei-225 nach einer Erholung von den Tagestiefs in der zweiten Handelshälfte 0,3 Prozent auf 9.132 Punkte. Auch in Seoul reduzierte sich das Minus zum Handelsende, der Kospi gab um 0,4 Prozent nach. In Sydney büßte das Börsenbarometer 0,2 Prozent ein. In China verloren die Indizes bis zu 1,1 Prozent. Neben enttäuschenden Unternehmensergebnissen belastete hier nach Ansicht der Deutschen Bank die Nachricht, dass die Regierung die Immobilienbesteuerung auf weitere Provinzen ausweiten will.

Etwas auf die Stimmung drückten schwache Geschäftszahlen des US-Computerbauers Dell sowie das Handelsbilanzdefizit Japans im Juli. Letzteres sei zwar erwartet worden, es rufe den Marktakteuren aber nochmal in Erinnerung, dass die Exporte Japans unter der konjunkturellen Verlangsamung in China und den USA litten, betonte Fumiyuki Nakanishi, verantwortlich für Investment und Research bei SMBC Friend Securities.

Wenig Bewegung gab es am Devisenmarkt. Auch hier habe das Warten der Akteure auf neue Impulse dominiert, hieß es. Dass auch die schwache japanische Handelsbilanz den Dollar nicht beflügelte, führten Devisenhändler auf Dollar-Verkäufe japanischer Exporteure zurück.

An der Börse in Sydney stand die Ergebnisbekanntgabe des Rohstoffriesen BHP Billiton im Zentrum des Interesses. Die kurz vor Handelsende gemeldeten Zahlen sorgten indes für keine Impulse, da sie im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Die Aktie gab um 0,3 Prozent nach. Die Papiere von Woodside Petroleum verloren derweil 3,1 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Nettogewinnrückgang gemeldet hatte. Die Aktie des Versicherers Suncorp Group legten dagegen nach einem deutlichen Anstieg des Nettogewinns um rund 0,7 Prozent zu.

Auch in Hongkong bewegten Unternehmenszahlen die Kurse. Hong Kong and China Gas kamen von ihrem jüngsten 52-Wochen-Hoch leicht zurück. Das Unternehmen hatte einen Anstieg des Nettogewinns im ersten Halbjahr von knapp 30 Prozent gemeldet. Die Aktien des Ölunternehmens Cnooc gaben um weitere knapp 2 Prozent nach, nachdem sie bereits am Dienstag nach Vorlage der Ergebniszahlen 3 Prozent eingebüßt hatten.

In Tokio stand Sharp mit einem Bericht im Fokus, wonach das Unternehmen in Kürze Gespräche über einen Abbau von 3.000 Stellen beginnen will. Die Aktie gewann 0,6 Prozent. Die schwachen Handelsbilanzdaten drückten auf die Kurse exportsensitiver Papiere. Sony-Aktien gaben um 1,1 Prozent nach, Panasonic-Papiere um 2,6 Prozent. Die Titel von Tokyo Electron gingen 2.8 Prozent billiger um. Die Aktie litt unter einer Herabstufung durch Deutsche Securities.

In der gesamten Region wurden daneben Stahlaktien verkauft, nachdem Analysten zuletzt gewarnt hatten, China könnte angesichts sinkender Preise die Stahlproduktion erhöhen. Nippon Steel und Sumitomo Metal Industries gaben in Tokio jeweils um gut 1,5 Prozent nach, Maanshan Iron & Steel verloren in Hongkong 5,5 Prozent und Angang Steel 1,7 Prozent. In Seoul büßten Hyundai Steel 3,2 Prozent ein.

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