Alt 15.08.12, 16:33
Standard Hoffnung auf Fed-Maßnahmen schwindet - Kurse sinken
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Mit Verlusten sind die asiatischen Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Grund waren sinkende Hoffnungen auf weitere geldpolitische Lockerungen der US-Notenbank, nachdem die Einzelhandelsdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt am Vortag überraschend positiv ausgefallen waren.

Analysten glauben jedoch, dass die Verluste nur begrenzt sein werden. "Die Erwartung der Investoren, dass die Zentralbanken ihre Geldpolitik lockern werden, bleibt der wichtigste Unterstützungsfaktor für die Märkte", sagte Jackson Wong, Investmentmanager bei Tanrich Securities in Hongkong. "Aktuell grassieren Gerüchte, dass die chinesische Notenbank ihre Mindestreserveanforderungen zum Ende des Monats senken wird".

Der Nikkei in Tokio schloss nach einem erneut umnsatzarmen und volatilen Geschäft wenig verändert bei 8.925 Punkten. Einige Exportwerte wurden von dem etwas schwächeren Yen gestützt. So legten etwa die Aktien des Maschinenherstellers Hitachi Construction Machinery um 0,4 Prozent zu. Auf der anderen Seite brachen die Papiere des Elektronikkonzerns Sharp um gut zwölf Prozent auf 169 Yen ein und dämpften auch die Gesamtmarktstimmung. Hier drückte eine Verkaufsempfehlung mit kräftiger Kurszielsenkung auf 110 Yen durch die Analysten von Deutsche Securities. Goldman Sachs hatte sein Kursziel ebenfalls deutlich herabgesetzt.

Auch Japan Tobacco fielen kräftig um 4,8 Prozent, nachdem das oberste australische Gericht eine Beschwerde der Tabakindustrie gegen einheitliche, abschreckende Verpackungsvorgaben abgelehnt hatte. Das entsprechende Gesetz dürfte deshalb noch in diesem Jahr in Kraft treten. Es wird nun befürchtet, dass damit ein Stein ins Rollen gebracht wird. Auch andere Länder wie Großbritannien, Neuseeland, Norwegen, Indien, Frankreich und Kanada wollen die Tabakbranche stärker an die Kandare nehmen.

In Hongkong kam der Hang Seng Index von dem am Dienstag erreichten Dreimonatshoch zurück und fiel um 1,2 Prozent. Hier gaben vor allem Rohstoff- und Versorgerwerte nach. Gesucht waren dagegen die Aktien von Standard Chartered, die um 3,7 Prozent zulegten. Sie erholten sich damit von kräftigen Verlusten im Zuge der Ermittlungen gegen die Bank wegen mutmaßlich illegaler Geschäfte mit dem Iran. Jetzt hat sich das britische Institut mit dem obersten Bankenregulierer New Yorks auf einen Vergleich geeinigt und zahlt 340 Millionen US-Dollar.

In Australien gaben erneut die großen Minenwerte BHP Billiton und Rio Tinto nach und drückten den S&P/ASX 200 knapp ins Minus. Gesucht waren dagegen die Papiere einiger Unternehmen, die gute Quartalsausweise vorgelegt hatten. Dazu gehörten die Commonwealth Bank of Australia mit einer überraschend hohen Dividende, die Westfield Group Australia nach guten Gewinndaten sowie Primary Health Care mit einem starken Ausblick. In Seoul blieb die Börse wegen eines Feiertages geschlossen.

Am Devisenmarkt konsolidierte der Dollar seine Aufschläge zum Yen, zog am Vormittag aber weiter an und notiert nun bei 78,93 Yen. Die Rally im Gefolge der guten Einzelhandelsdaten hatten die US-Währung bereits am Vortag auf ein Dreiwochenhoch getrieben. Zum Euro handelt der Dollar wenig verändert bei 1,2324.

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