Alt 22.01.13, 09:47
Standard Bank of Japan enttäuscht hochgesteckte Erwartungen
Beitrag gelesen: 298 x 

Auch das Öffnen der Geldschleusen durch die japanische Notenbank kann Anleger am Dienstag nicht zu Käufen bewegen. Europas Börsen stagnieren auf breiter Front. Wie von vielen Marktakteuren erwartet und erhofft, wird das Wertpapierkaufprogramm der Bank of Japan zu einer dauerhaften Einrichtung, ähnlich wie bei der Federal Reserve. Doch der Yen hat daraufhin nicht abgewertet, sondern zum US-Dollar und zum Euro zugelegt. Der Nikkei hat im Fahrwasser des festen Yen nachgegeben. Der DAX schließt sich diesen Vorgaben an und gibt um 0,3 Prozent auf 7.724 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,3 Prozent niedriger bei 2.720.

Mit einem von ein auf zwei Prozent verdoppelten Inflationsziel will die Bank of Japan die Spirale aus Deflation und Rezession überwinden. Die Ankündigung hat jedoch keine Euphorie mehr an Asiens Börsen ausgelöst. Der Dollar ist an der Marke von 90 Yen gescheitert und hat daraufhin den Rückwärtsgang eingelegt. In den vergangenen Wochen hatte der Yen bereits stark abgewertet in Erwartung der nun offiziell bekanntgegebenen Maßnahmen.

Für zurückhaltende Reaktionen auf die Nachrichten aus Tokio sorgt auch die Unsicherheit, wann das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden soll. Dass die Notenbank erst im kommenden und nicht schon in diesem Jahr unbefristet Wertpapiere kauft, enttäuscht ebenfalls. "Wie von uns erwartet, hatte der Markt bereits sehr aggressive Käufe eingepreist. Auch die Nachricht, dass die höheren Käufe erst ab Januar 2014 beginnen, ist wohl eher eine Enttäuschung und damit positiv für den Yen", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank.

Der Euro hat zum US-Dollar aufgewertet. Von 1,33 Dollar im asiatischen Währungsgeschäft ist die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3357 gestiegen. Seit acht Handelstagen schon pendelt der Euro zum Greenback in einer Spanne, die von 1,3250 bis 1,34 Dollar reicht.

Siemens-Aktien liegen mit einem Plus von 1,2 Prozent an der DAX-Spitze. Einen Tag vor Veröffentlichung der Quartalszahlen von Siemens berichtet das Handelsblatt aus Industriekreisen, die Münchener hätten im vierten Quartal 2012 einen Gewinn auf dem Niveau des vierten Quartals 2011 erzielt. Seinerzeit belief sich der Gewinn auf 1,3 Milliarden Euro. Auch der Umsatz sei mit etwa 17,9 Milliarden Euro stabil geblieben.

Mit Alstom hat ein Siemens-Kontrahent am Morgen Zahlen veröffentlicht. Der Auftragseingang von 5,1 Milliarden Euro deckt sich laut einem Beobachter mit den Erwartungen. Beim Umsatz seien die Franzosen mit 4,92 Milliarden Euro dagegen hinter der Konsensprognose von 5,2 Milliarden Euro zurückgeblieben. Die Aktie gewinnt 0,5 Prozent hinzu.

RWE-Aktien fallen um 1,5 Prozent auf 28,87 Euro, nachdem die Bank UBS das Kursziel für die Aktie um zwei auf 24 Euro gesenkt hat. EADS-Aktien verteuern sich um zwei Prozent. Der CEO Tom Enders hat gesagt, Umsatz und Gewinn des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns hätten sich im vergangenen Jahr deutlich verbessert.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

DJG/bek/cln

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:22 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]