Alt 18.01.13, 11:51
Standard Allzeithoch von Nestle überstrahlt Aktienmarkt
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Nestle-Aktien setzen am Freitag den Glanzpunkt an einem ansonsten eher langweiligen Aktienmarkt. Die Papiere des schweizerischen Lebensmittelkonzerns steigen zwar am Mittag lediglich um 0,3 Prozent. Im Verlauf markierte der Wert aber ein weiteres Allzeithoch bei 63,95 Franken. Bereits am Vortag hatte die Aktie mit einem historischen Höchststand geglänzt. Das Qualitätsunternehmen hat den Ruf, eine Art Goldstandard am Aktienhimmel zu sein.

Solche Höchstmarken hat der Gesamtmarkt der europäischen Aktienbörsen indes nicht zu bieten. Denn für leichte Missstimmung sorgt Intel. Die Aktie des einstigen Trendsetters aus dem Technologiesektor büßte am Vortag nachbörslich mehr als fünf Prozent ein. Der Chip-Hersteller enttäuschte Anleger mit der Gewinnmarge und der Umsatzprognose. Der Euro-Stoxx verliert 0,1 Prozent auf 2.716 Punkte, der DAX sinkt ebenfalls um 0,1 Prozent auf 7.725 Zähler.

Europa macht damit die Rally in Asien nicht mit: Dort zogen die Aktien kräftig an - angeführt vom Nikkei-225, der in Tokio um knapp drei Prozent nach oben sprang. Japans Börse profitierte erneut vom schwachen Yen, der die exportorientierte Wirtschaft des Landes begünstigt. Der Dollar ist zum Yen mit 90,21 auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren geklettert.

"Der Lauf des Dollars gegen den Yen scheint nicht aufzuhalten zu sein", sagt Ewan Lucas von IG Markets. Die Spekulationen laufen immer heißer, dass Japans Notenbank in der kommenden Woche erneut die Notenpresse anwirft. Von umgerechnet 110 Milliarden Dollar Stützungsgeldern ist in Medienberichten die Rede. Die Aussicht auf diese Yen-Schwemme lässt die Währung absacken.

Frohe Kunde gibt es aus China: Die Wirtschaft dort ist im vierten Quartal um 7,9 Prozent und damit stärker als erwartet gewachsen, was die Aktienkurse in Schanghai stützte. Der Leitindex dort stieg um 1,7 Prozent. Der Euro zeigt sich nach dem Kurssprung vom Vortag bei 1,3350. "Damit gibt der seit Juli 2012 bestehende Aufwärtstrend des Euro weiterhin die Richtung vor", sagt Viola Julien von der Helaba.

Unter den Einzelwerten legen Renault-Papiere um 2,5 Prozent zu. Der französische Autobauer schwächelt zwar am Heimatmarkt, konnte aber zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte mehr als die Hälfte des Umsatzes im Ausland erzielen. Enel-Werte verlieren dagegen 2,5 Prozent. Das italienische Energieunternehmen ist von der UBS auf "Verkaufen" gesetzt worden. Auch die Aktie von Saint-Gobain leidet unter einer Abstufung, die Analysten von Exane BNP bewerten das Papier mit "Underperform". Die Aktie hält Wort und verliert 1,7 Prozent.

ThyssenKrupp-Titel verlieren am Tag der Hauptversammlung 1,2 Prozent. Händler sehen keine negativen Überraschungen beim Geschäftsverlauf. Aktien der Commerzbank profitieren mit einem Plus von 1,7 Prozent vom Stellenabbau. Bei den anstehenden Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern wird die Bank vorschlagen, rund 6.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Das sind 18 Prozent der deutschen Belegschaft, wie drei mit der Sache vertraute Personen dem Wall Street Journal sagten.

Credit Suisse hat die Metro-Aktie auf "Underperform" abgestuft, was diese um 1,6 Prozent nach unten drückt. Seit Jahresbeginn sind die Titel um fast zwölf Prozent gestiegen. Praktiker-Papiere werden dagegen von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 11 Prozent nach oben getrieben.

Während die Welle von Quartalszahlen in Europa noch auf sich warten lässt, geht der Reigen an der Wall Street munter weiter. Am Mittag lassen sich mit dem Mischkonzern General Electric, der Bank Morgan Stanley und dem Öl- und Gaszulieferer Schlumberger die nächsten Schwergewichte in die Bücher schauen.

Negative Nachrichten gibt es aus Großbritannien: Die unter Erwartung liegenden Einzelhandelsdaten sind nach Einschätzung von Newedge ein negatives Signal für die BIP-Zahlen zum vierten Quartal. Statt eines prognostizierten Anstiegs sind die Umsätze selbst im Dezember mit dem wichtigen Weihnachsgeschäft gefallen. Die Daten zeigten eine weitreichende Zurückhaltung der Konsumenten, sagt Analystin Annalisa Piazza. Die Analystin schätzt den Rückgang des britischen BIP im vierten Quartal auf 0,5 Prozent.

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