Alt 03.09.10, 14:09
Standard XETRA-MITTAG/Versorger ziehen DAX - Warten auf US-Arbeitsmarkt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Freitagmittag etwas fester. Bis 12.41 Uhr gewinnt der DAX 23 Punkte oder 0,4% auf 6.107 Punkte. "Die Versorger schieben den DAX an", meint ein Händler mit Blick auf RWE und E.ON. Auch die DAX-Schwergewichte Allianz und Siemens zeigen sich fest. Der Markt profitiert laut Händlern von guten Vorlagen aus den USA und aus Asien. Gestützt wird die Stimmung auch vom Umfeld, Euro und Rohstoffpreise ziehen ebenfalls an: "Die Konjunkturzuversicht wächst", so ein Händler. Neue Impulse für den Aktienmarkt dürften am Nachmittag vom US-Arbeitsmarktbericht ausgehen.

Der DAX hat den technischen Widerstand bei 6.100 Punkten überwunden. Analysten sehen nun weiteres Aufwärtspotential Richtung 6.160 Punkte. Eine Unterstützung machen sie am Donnerstag-Tief bei rund 6.050 Punkten aus.

Am Nachmittag wird in den USA der offizielle Arbeitsmarktbericht für August veröffentlicht. Von Dow Jones befragte Volkswirte erwarteten einen Rückgang um 110.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Im Juli waren 131.000 Stellen weggefallen. Die Arbeitslosenquote dürfte Ökonomen zufolge auf 9,6% von zuvor 9,5% gestiegen sein.

Die Marktteilnehmer seien auf einen schwachen Arbeitsmarktbericht eingestellt, meint ein Händler. Bei einer positiven Überraschung seien, auch wegen des Labor Day am Montag, Shorteindeckungen vor dem verlängerten Wochenende in den USA möglich. "Und bei einem schwachen Bericht stehen US-Notenbank und Obama-Regierung bereit", ergänzt er. Am Nachmittag wird auch noch der ISM-Service-Index veröffentlicht, erwartet wird hier ein Rückgang auf 53 Punkte von 54,3 Punkten.

Die Versorger E.ON und RWE stehen am Freitagmittag im Blick der Anleger. Am Sonntag findet im Kanzleramt ein Treffen zur Zukunft der Atomkraft statt. Ein Händler meint, es stütze ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung", nach dem statt einer Brennelemente-Abgabe eine Brennelemente-Steuer erwogen wird. Denn Steuern seien abzugsfähig, bei Abgaben sei die Abzugsfähigkeit umstritten. Für E.ON geht es um 0,7% auf 22,91 EUR nach oben, RWE legen 1,2% auf 53,21 EUR zu.

Merck steigen mit einem Plus von 2,5% auf ein neues Jahreshoch bei 70,92 EUR. Marktteilnehmer machen in erster Linie technische Faktoren für die Kursgewinne verantwortlich. Die Zulassung von "Cladribin" gegen Multiple Sklerose in Australien sei hingegen für das operative Geschäft "keine große Sache", meint ein Händler. Sie sei vor allem vom Sentiment her positiv.

SAP sind 1,4% fester auf 35,80 EUR. Händler verweisen auf die günstigen Vorlagen der US-Technologiewerte. Außerdem habe die Aktie Nachholbedarf. "Der Titel hat in den vergangenen Wochen sehr schlecht im Markt gelegen", so ein Händler. Außerdem deuteten bei SAP auch die technischen Anzeichen nach oben. Weitere Gewinner im DAX sind MAN, die 1,5% auf 72,74 EUR zulegen. Siemens steigen um 0,8% auf 74,24 EUR, Allianz gewinnen 0,8% auf 84,25 EUR.

Auf der Verliererseite stehen Fresenius Medical Care. Beim Capital Markets Day am Donnerstag habe das Unternehmen einen zu konservativen Ausblick gegeben, meint ein Händler. Die Nachricht von einem Einstieg in den Dialysemarkt in Abu Dhabi wird von den Anlegern nicht honoriert. FMC fallen um 1,6% auf 43,35 EUR. Ebenfalls schwach zeigen sich adidas mit Minus 0,9% auf 41,18 EUR. Für Infineon geht es um 1,4% auf 4,54 EUR nach unten.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts steigen Gerresheimer um 3,7% auf 28,91 EUR. Die Analysten von equinet haben die Aktie auf "Kaufen" von "Akkumulieren" erhöht. ProSieben profitieren ebenfalls von positiven Analystenkommentaren. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 21 EUR von zuvor 19,20 EUR erhöht. Für die Aktien des Medienkonzerns geht es um 0,8% auf 15,46 EUR nach oben.

Marktteilnehmer beurteilen die neue Hochzinsanleihe von Continental positiv. Das Unternehmen hat 7-jährige Anleihe mit einem Volumen von etwa 1 Mrd EUR und einem Kupon von 7,5% bei institutionellen Investoren platziert. "Offensichtlich honorieren Investoren die operativen Fortschritte", meint ein Händler. Damit stünden die Chancen für weitere Platzierungen gut. Continental steigen um 0,5% auf 50,90 EUR.

DJG/mgo/hru

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