FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Rally des Automobilsektors hat dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag ein neues Rekordhoch beschert. Ein optimistischer Ausblick von Toyota und weit über den Erwartungen liegende Geschäftszahlen des französischen Zulieferers Faurecia ließen Investoren bei BMW, Daimler&Co zugreifen. Dem DAX verhalf dies zu einem Plus von 0,5% oder 40 Punkten auf 7.323. Das ist der höchste Stand seit dem 18. Januar 2008. Damit schloss der Leitindex zudem nur zwei Punkte unter seinem Tageshoch.

Von einer "Einbahnstraße" des DAX sprach der technische Analyst Holger Struck. Im Aufwärtsdrang der Aktien fehlten "fast alle der nur erdenklichen Trendwendesignale". Der Rücksetzer im Januar, als der DAX bis unter 6.900 Punkte fiel, habe sich als "lupenreine Kaufgelegenheit" erwiesen. Selbst eine erneute Zinserhöhung in China ließ die Kurse nur kurze Zeit abbröckeln, bevor diese im Sog ebenfalls steigender Notierungen an Wall Street wieder Fahrt aufnahmen.

Der MDAX der größeren Nebenwerte stieg sogar auf den höchsten Stand seit Ende Oktober 2007. Die Umsätze stiegen leicht, in den 30 DAX-Werten wurden insgesamt rund 93 Mio Aktien im Wert von 3,56 Mrd EUR gehandelt. Am Montag waren es rund 91 Mio Aktien im Wert von rund 3,15 Mrd EUR.

Toyota hatte bereits vor Handelsbeginn am deutschen Markt die Ziele für Umsatz und Gewinn im laufenden Geschäftsjahr erhöht. Nahezu zeitgleich veröffentlichte der französische Zulieferer Faurecia, eine Tochter von Peugeot-Citroen, überraschend starke Quartalszahlen. Robuste Absatzzahlen von Audi und BMW komplettierten laut Beobachtern das Bild einer global weiter boomenden Automobilbranche.

BMW waren mit einem Plus von 4,7% auf 61,59 EUR Tagessieger im DAX. Auch Daimler (+3,1%), VW (+3,3%) und MAN (+1,6%) konnten zulegen. Im MDAX waren die Papiere der Zulieferer Continental (+4,2%), Leoni (+3,1%) und ElringKlinger (+1,6%) gesucht.

Gute Geschäftszahlen des Stahlproduzenten Arcelor-Mittal sorgten bei den Aktien von Salzgitter (+2,4%) und des Stahlhändlers Klöckner&Co (+4,4%) für Käufe. ThyssenKrupp traten dagegen auf der Stelle. Arcelor-Mittal zogen an der Pariser Börse um 2,8% an.

Der seit drei Tagen um rund 5% gefallene Ölpreis lastete laut Händlern auf BASF, die um 1,3% auf 57,69 EUR nachgaben. Mit Linde schloss ein weiterer Chemiewert im Minus. Die Aktie schloss mit einem Abschlag von 1% bei 107,95 EUR.

Eine Verwarnung des Gesundheitskonzerns Fresenius durch die US-Gesundheitsbehörde FDA ließ die im DAX gelistete Vorzugsaktien um 2,1% auf 61,34 EUR nachgeben. Fresenius habe ein Produkt ohne die dafür nötige Zulassung vermarktet, rügte die Behörde. Fresenius wollte sich dazu nicht äußern.

Hochtief zogen um 1,9% auf 65,97 EUR an, nachdem das Bankhaus Lampe ein Kursziel von 100 EUR genannt hatte. Demag Cranes schlossen nach Quartalszahlen 1,1% fester bei 37,35 EUR. Eine Verkaufsempfehlung der Royal Bank of Scotland drückte Dialog Semiconductor um 4,1% auf 16,30 EUR. Jenoptik schlossen nach Quartalszahlen 1,6% niedriger bei 5,88 EUR.

Kein glänzendes Börsendebut erlebten die Aktien der RIB Software AG. Die im Prime Standard der Frankfurter Börse erstmals gehandelte Aktie des Entwicklers von Software für die Baubranche beschloss den Xetra-Handel mit einem Kurs von 8,95 EUR. Der Ausgabekurs der Papiere lag bei 9,25 EUR, der erste festgestellte Kurs belief sich auf 9,30 EUR.
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