Alt 05.04.11, 22:40
Standard Wall Street schließt kaum verändert - Fed liefert keine Impulse
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag nach Ausflügen in negatives und positives Terrain kaum verändert geschlossen. Das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank habe keine neuen Erkenntnisse geliefert, hieß es im Handel mit Blick auf den richtungslosen Handel. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gab 6 Punkte auf 12.394 ab. Der S&P-500-Index stagnierte bei 1.333 Zählern und der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,1% oder 2 Stellen auf 2.791. Umgesetzt wurden 0,83 (Montag: 0,77) Mrd Aktien. Dabei verzeichneten 1.629 Titel Kursgewinne, während 1.312 Verlierer gezählt wurden. 128 Titel gingen unverändert aus dem Handel.

Die erhofften Signale über den künftigen geldpolitischen Kurs der Federal Reserve blieben aus. Das Protokoll der letzten Sitzung offenbarte das gleiche Bild wie zuvor. Letztlich gibt es keine Einigkeit unter den Fed-Vertretern über einen mittelfristigen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik bzw über eine Aufrechterhaltung der Konjunkturstimuli. Die Geldpolitiker der US-Notenbank haben sich auf ihrer jüngsten Sitzung zwar zuversichtlich gezeigt, dass die Erholung der US-Wirtschaft an Fahrt gewinnt. Zugleich warnten sie aber davor, dass steigende Rohstoffpreise die Inflationserwartungen erhöhen und sich damit als Risiko für die Konsumausgaben und Geschäftsinvestitionen erweisen könnten.

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hatte in der Nacht zum Dienstag die Inflationssorgen noch heruntergespielt. "Bernanke wird seinen Weg gehen und die quantitativen Lockerungen zu Ende bringen. Vermutlich wird es keinen schnellen Ausstieg geben, letztlich werden die künftigen Konjunkturdaten den Ausschlag liefern", sagte Chefvolkswirt Anthony Chan von J.P. Morgan Private Wealth Management. Dass der ISM-Index für den Dienstleistungssektor der USA im März deutlich gesunken ist und die Erwartungen nicht erfühlt hat, blieb indes ohne stärkere Wirkung. "Die deutliche Stimmungseintrübung im US-Dienstleistungssektor kam angesichts des scharfen Einbruchs des Verbrauchervertrauens nicht ganz überraschend. So dürfte insbesondere der kräftige Benzinpreisanstieg die Nachfrage nach Dienstleistungen gedämpft haben", meinte ein Volkswirt.

Mit Blick auf die Sektoren waren Aktien aus dem Rohstoffsektor gefragt, während Papiere aus dem Segment Telekommunikation und Gesundheitsvorsorge zur Schwäche neigten. Alcoa führten die Liste der Tagesgewinner im Dow an und gewannen 2,8% auf 18,05 USD an. Im Halbleitersektor steht mit National Semiconductor und Texas Instruments (TI) eine größere Transaktion an. TI will für 6,5 Mrd USD in bar den Mitbewerber übernehmen, was einem Preis von 25 USD je Aktie entspricht. Marktteilnehmer sprachen von einer hohen Prämie von fast 80%. National Semiconductor schossen um 71% auf 24,06 USD nach oben. TI stiegen um 1,7% auf 34,69 USD. Auch andere Halbleiterwerte wie Intel (plus 1,1%) waren gefragt.

Auch im Lebensmittelbereich waren Zukäufe angesagt. Procter&Gamble will sein Chipsgeschäft der Marke "Pringles" mit dem Nahrungsmittelunternehmen Diamond Foods fusionieren. Die Transaktion hat ein Volumen von insgesamt 2,35 Mrd USD, wie beide Unternehmen mitteilten. Procter gaben 0,9% auf 61,67 USD ab, Diamond gewannen dagegen 6,7% auf 61,06 USD. Die Gewichtung von Apple im Nasdaq ermäßigt sich zum 2. Mai, die Aktie notiert 0,6% leichte bei 338,89 USD. Google muss Kartellermittlungen der Handelsbehörde FTC wegen der Markt beherrschenden Stellung des Suchmaschinenbetreibers befürchten, wie "Bloomberg" unter Berufung auf Kreise berichtet. Anleger schickten den Wert um 3,2% auf 569,18 USD auf Talfahrt.

Gefragt waren dagegen Expedia, die um 1,3% auf 22,72 USD anzogen. Das Unternehmen kooperiert nach einer längeren Unterbrechung wieder mit American Airlines (AMR), AMR fielen um 0,6% auf 6,23 USD. Johnson&Johnson gaben 0,6% auf 59,80 USD nach. Das Thrombose-Mittel "Rivaroxaban", für das Bayer laut Händlern enttäuschende Studienergebnisse veröffentlicht hat, wird von Bayer und Johnson&Johnson gemeinsam entwickelt. Das Umsatzpotenzial wird in allen Indikationen auf mehr als 2 Mrd EUR geschätzt, womit das Medikament als "Blockbuster" gilt.

DJG/DJN/flf

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