TOKIO (Dow Jones)--Japans Intervention am Devisenmarkt hat den Aktienkursen in Tokio am Mittwoch Auftrieb gegeben. Der Nikkei-225-Index stieg um 2,3% bzw 217 Punkte auf 9.517. Der Topix gewann 1,7% bzw 14 Punkte auf 849. Die Erleichterung am Markt sei vor allem deshalb sehr groß gewesen, weil zuletzt der Eindruck entstanden sei, dass der japanische Ministerpräsident Kan nicht entschieden genug gegen die Aufwertung des Yen vorgehe, sagten Händler. Nun dürften sich die Anleger fragen, ob die Bank of Japan vielleicht ihre Geldpolitik noch stärker lockere und die Regierung Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums wie zum Beispiel Steuererleichterungen beschließe.

Japan hat am Mittwoch erstmals seit sechs Jahren wieder am Devisenmarkt eingegriffen, nachdem der Yen zum Dollar auf den höchsten Stand seit 15 Jahren gestiegen war. Der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda begründete die Intervention mit der Deflation und der schwierigen Wirtschaftslage des Landes, das stark vom Export abhängig ist. Ein Yen-Anstieg verteuert die Produkte im Ausland.

Gesucht waren vor diesem Hintergrund vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen. Dazu gehören die Automobilhersteller. Toyota Motor gewannen 3,8% auf 3.010 JPY und Mazda 6,3% auf 201 JPY. Honda legten um 4,0% auf 2.944 JPY zu und Nissan um 3,7% auf 702 JPY. Händler schätzen das Kurspotenzial des Sektors allerdings als begrenzt ein. Trotz der Abwertung des Yen am Berichtstag sei die japanische Währung noch sehr stark. Von einer Trendwende am Devisenmarkt könne noch keine Rede sein.

Kursgewinne verzeichneten ferner Technologiewerte und Aktien des Maschinenbaus. Sony verbesserten sich um 4,1% auf 2.596 JPY und Canon um 1,9% auf 3.835 JPY. Fanuc stiegen um 3,3% auf 10.060 JPY. Advantest litten nur vorübergehend unter der Herabstufung durch J.P. Morgan auf "Underweight" von "Overweight". Die Titel gingen um 3,1% höher bei 1.701 JPY aus dem Handel. Tokyo Electron, die auf "Neutral" von "Overweight" zurückgestuft worden waren, gewannen 3,4% auf 4.375 JPY.

Sumitomo Metal Mining stiegen um 2,0% auf 1.252 JPY, nachdem der Goldpreis am Vorabend in den USA ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Die Aktien des im Rohstoffgeschäft tätigen Handelskonzerns Mitsubishi Corp gewannen 1,2% auf 1.925 JPY. Wettbewerber Mitsui&Co legten um 1,2% auf 1.180 JPY zu.

Gesucht waren vor dem Hintergrund des starken Yen Aktien des Telekommunikationssektors, der vorrangig von der Binnennachfrage abhängt. Softbank stiegen um 2,3% auf 2.602 JPY und NTT DoCoMo um 1,9% auf 147.900 JPY. KDDI rückten um 1,2% auf 421.500 JPY vor. Softbank profitierten nach Angaben aus dem Handel zusätzlich vom Erfolg des iPhone, das in Japan exklusiv von Softbank vertrieben wird.

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